Landkreis Dachau:Zwist um Eisparty

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Jugendliche verteilen vor dem JEG Prospekte und der Direktor holt gleich die Polizei.

Helmut Zeller

Der Jugendrat der Stadt Dachau und Kurt Stecher, Direktor des Josef-Effner-Gymnasiums, sind aneinandergeraten. Der Hintergrund: Zwei Mitglieder des Jugendrats hatten nach dessen Darstellung am Mittwochmorgen zwischen 7.30 und 8.00 Uhr auf öffentlichem Grund vor der Schule Flyer für die anstehende Eisparty des Jugendrats am 9. März verteilt. Der Schuldirektor habe ohne Diskussion die Polizei gerufen, teilt Sebastian Leiß, Sprecher des Jugendrats, mit. Der Pädagoge sei der Auffassung gewesen, die Flyer würden illegal verteilt. Die Polizeibeamten kamen, waren aber offenbar etwas verblüfft: "Außer der Bemerkung, dass zwei Euro für die Halbe Bier auf der Party verboten günstig sei, konnten die Beamten keine Gesetzesübertretung feststellen." Verärgert sind die Jugendlichen aber vor allem deshalb, weil Stecher ihnen indirekt vorgeworfen habe, durch den Flyer den Alkoholmissbrauch Jugendlicher zu fördern. Leiß verweist in diesem Zusammenhang auf das Engagement des Jugendrats gegen Alkoholmissbrauch, etwa die Präventionskampagne unter dem Motto "In Maßen - nicht Massen". "Die Art, wie mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen hier umgegangen wird, ist völlig unangemessen", kritisiert Leiß. Man müsse sich daher fragen, wie das Klima am JEG sei, wenn sogar Passanten so unfreundlich empfangen würden. "Schüler hätten mindestens einen Verweis kassiert", meint der Jugendratssprecher . Nadine von Frankenberg, ebenfalls Sprecherin des Jugendrats, kritisiert ebenfalls die Umgangsformen Stechers: "Das ist mindestens schlechter Stil." Der Jugendrat habe Stecher nun einen "Versöhnungsbrief" geschrieben. In diesem lädt er den Direktor zur Party ein und spendiert ihm sogar ein Freibier - unter einer Bedingung: "Freibier erhalten Sie jedoch nur, wenn Sie uns den Altersnachweis erbringen, dass Sie mindestens 16 Jahre alt und kein Kind mehr sind."

Der Schuldirkektor des Josef-Effner-Gymnasiums, Kurt Stecher, habe ohne Diskussion die Polizei gerufen, beschwert sich der Jugendrat und antwortet mit einer freundlichen Einladung. (Foto: Joergensen)
© SZ vom 02.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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