Ein Biologielaborant aus dem Landkreis Dachau soll in seiner Wohnung zweieinhalb Jahre lang außergewöhnliche große Mengen an Marihuana und Haschisch aufbewahrt und zum Teil damit einen schwunghaften Handel getrieben haben. Insgesamt geht es um 60 Kilogramm. Der 26-Jährige muss sich seit Freitag vor der 2. Strafkammer am Landgericht München II verantworten. Mit ihm auf der Anklagebank sitzt der mutmaßliche Komplize des Laboranten, ein 47-Jähriger aus den Niederlanden. Ihm legt die Staatsanwaltschaft unerlaubte Einfuhr von Betäubungsmitteln sowie Beihilfe zum Handeltreiben mit Betäubungsmitteln zur Last.
Laut den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft verkaufte der Biologielaborant erstmals im Juli 2014 zweieinhalb Kilogramm Marihuana bei einer alten Ziegelei in der Nähe Dachaus. Der Preis: 6000 Euro. Anscheinend hatte der Angeklagte nur Großabnehmer. Denn im April 2016 verkaufte er den Ermittlungen zufolge Haschisch und Marihuana an nur einen seiner Kunden zum Preis von 14 000 Euro. Im selben Zeitraum habe der Dachauer in seiner Wohnung in einem 100-Liter-Plastiksack zudem 30 Kilogramm Marihuana sowie zwei Kilogramm Haschisch aufbewahrt. Kurze Zeit später soll der 26-Jährige in den Niederlanden zwanzig Kilogramm Marihuana gekauft haben, das sein mutmaßlicher Komplize nach Deutschland geschmuggelt habe. Im Januar dieses Jahres hatten die Ermittler der Polizei den Dachauer dann im Visier. Am 19. Januar kaufte der 26-Jährige laut Anklage 19,5 Kilogramm Marihuana in den Niederlanden gekauft. Der Preis: 99 000 Euro. Als der mitangeklagte Niederländer im Februar versuchte, die Drogen nach Dachau zu bringen, schlugen die Fahnder zu.
Zum Auftakt des Prozesses legte der 47-Jährige aus den Niederlanden ein vollumfassendes Geständnis ab. Der Biologielaborant räumte die Vorwürfe nur zum Teil ein. Der Prozess wird fortgesetzt.