Konzertabend:Tanzpalast Indersdorf

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Die "Jazz-Lounge" im Gymnasium reißt die Besucher von den Sitzen

Von Kwoh-Hung Luong

Markt Indersdorf − Die Atmosphäre erinnert an einen der legendären Jazz-Clubs in New Orleans, Chicago oder New York, nur den beißenden Zigarettenrauch, der früher für das Ambiente solcher Schuppen unverzichtbar war, gibt es bei dieser ersten "Jazz-Lounge" nicht, schließlich sind wir in einer Schule. In der Aula des Gymnasiums Markt Indersdorf hat am Donnerstagabend zum ersten Mal die "Jazz-Lounge" stattgefunden: Den Zuhörern wurden nicht nur geschmeidige Jazzklänge geboten, sondern auch eine vielfältige Mischung aus Pop, Rock und vielem mehr. "Bohemian Rhapsody" und "We are the Champions" von Queen war hier ebenso zu hören wie das berühmte Pink-Panther-Thema.

Das Foyer ist bei dieser Premiere gut gefüllt, die Stehtische an der Bar sind alle besetzt, lebhafte Unterhaltungen füllen den Raum, die Atmosphäre ist entspannt. Corinna Barth eröffnet in legerer Abendmode und rosa Sneakers die "Jazz-Lounge" mit der ausdrücklichen Einladung zum Tanz, das Motto dieses Abends lautet schließlich "Let's dance". Vorerst bleiben die Zuschauer lieber noch auf ihren Sitzen und lauschen den Klängen der Bigbands, der Pianisten und der Gitarristen. Sogar eine Guitalele kommt zum Einsatz, eine Ukulele mit sechs statt der üblichen vier Saiten. Um die Tanzfläche zu beleben, machen Barth und ihr Kollege selbst den Anfang und tanzten Foxtrott. Beim nächsten Song finden sich immerhin drei Tanzpaare auf dem Parkett, zwei davon in einer Mädchen-Mädchen-Konstellation.

Zum Schluss tritt die "Rockklasse 7c" auf und legt zusammen mit der Lehrerband los. Bei "Can't Stop" von den Red Hot Chili Peppers ist das Eis endgültig gebrochen, das Publikum klatscht und jubelt wie auf einem Rockkonzert. Höhepunkt ist die Aufführung von Pink Floyds "Another Brick in the Wall". Unisono singen die mit uniformen schwarzen Jacken ausstaffierten Siebtklässler mit starrem Blick ins Publikum. Die Performance veranschaulicht, wie Schüler in englischen Schulen auf Linie gedrillt werden. Gänsehaut pur.

© SZ vom 23.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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