Konstituierende Sitzung in Sulzemoos:Viele Neue und ein hauptamtlicher Bürgermeister

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Wolfgang Huber (WGW) und Matthias Schlatterer (FWE) vertreten künftig Rathauschef Johannes Kneidl

Von Renate Zauscher, Sulzemoos

Die Kommunalwahl im März hat für die Gemeinde Sulzemoos erhebliche Veränderungen gebracht. Nicht nur das Amt des Bürgermeisters wurde mit Johannes Kneidl (CSU) als Nachfolger des langjährigen Gemeindechefs Gerhard Hainzinger neu besetzt - auch die Zusammensetzung des Gemeinderats hat sich stark geändert. Insgesamt sechs der bislang 14 Ratsmitglieder sind entweder nicht mehr angetreten oder wurden nicht wieder gewählt. Und da das Gremium entsprechend der gestiegenen Einwohnerzahl jetzt 16 statt bislang 14 Personen umfasst, ist mehr als die Hälfte der Ratsmitglieder neu im Amt. Neu ist auch, dass der Sulzemooser Bürgermeister nicht mehr wie bisher ehrenamtlich sondern hauptamtlich tätig ist.

Mit Blick auf das neue Ratsgremium stellte Johannes Kneidl in der konstituierenden Sitzung am Montag fest, dass der Gemeinderat deutlich jünger und auch "weiblicher" geworden sei. Immerhin drei Frauen sitzen jetzt im Rat: Elfriede Heinzinger von der Wählergemeinschaft Sulzemoos, Martina Trout von der Wählergemeinschaft Orthofen und Annegret Braun von der SPD. Letztere durfte dem neuen Bürgermeister dann auch bei dessen Vereidigung die Amtskette um den Hals legen - und zwar so wie alle anderen im Saal ohne den in Coronazeiten eigentlich erwartbaren Mund- und Nasenschutz.

Die größte Gruppierung im neuen Rat ist die der Wählergemeinschaft des Hauptorts Sulzemoos mit künftig sechs Personen. Außer Elfriede Heinzinger sind dies Markus Winter, Michael Schmid und Andreas Wallner sowie die Neumitglieder Alexander Brunner und Rudolf Rupp. Wie bisher fünf Gemeinderäte stellt die Wählergemeinschaft Wiedenzhausen. Vier von ihnen, nämlich Thomas Stumpferl, Martin Fieber, Andreas Fieber und Matthias Aßenmacher, sind neu in den Rat hineingewählt worden, der Fünfte, Wolfgang Huber, bringt langjährige Erfahrung als Kommunalpolitiker mit. Von der Wählergemeinschaft Einsbach kommen Matthias Schlatterer sowie zwei weitere Neumitglieder im Rat, Klaus Schäffler und Christian Huber. Auch für Martina Trout von der Wählergemeinschaft Orthofen ist es die erste Wahlperiode im Amt.

Dem Gemeindechef werden zwei Männer zur Seite stehen. Auf Vorschlag von Johannes Kneidl wurden Wolfgang Huber (WGW) und Matthias Schlatterer (FWE) einstimmig zum Zweiten beziehungsweise Dritten Bürgermeister gewählt. Einstimmig fiel auch die Entscheidung über die Zusammensetzung des Rechnungsprüfungsausschusses aus. Zu deren Mitgliedern wurden Andreas Fieber (WGW) und Alexander Brunner (WGS) unter Vorsitz von Markus Winter (WGS) gewählt, zu Stellvertretern Rudolf Rupp, Markus Fieber und Elfriede Heinzinger.

Letztere übernimmt im Übrigen ein wichtiges Amt: Sie wurde vom Bürgermeister als Referentin für Soziales vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Kneidl möchte dieses Amt künftig "weiter fassen" als das bisherige Referat für Senioren, erklärte er in der Sitzung, und die damit verbundenen Kompetenzen erweitern.

Zum Jugendreferenten wurde Matthias Aßmacher (WGW) gewählt - auch dies ein persönlicher Wunsch von Kneidl, dem der Bereich der Jugendarbeit nach eigener Aussage besonders am Herzen liegt. In die Versammlung des Schulzweckverbands entsendet Sulzemoos künftig Andreas Wallner (WGS) und Thomas Stumpferl (WGW) beziehungsweise deren Stellvertreter Michael Schmid und Andreas Fieber.

Im Zweckverband der Wasserversorgungsgruppe Sulzemoos-Arnbach wird die Gemeinde künftig durch Michael Schmid (WGS) und Christian Huber (FWE) oder ihre Stellvertreter Andreas Wallner und Klaus Schäffler repräsentiert. Für die Kultur sind dagegen Frauen zuständig: Martina Trout und als deren Stellvertreterin Annegret Braun werden in den Beirat der Verbandsbücherei Odelzhausen entsandt. Dem Stiftungsrat der Bürgerstiftung Sulzemoos werden künftig Klaus Schäffler (FWE) und Martin Fieber (WGW) angehören; zwei weitere Stiftungsräte sollen aus der Bevölkerung kommen. Interessierte sollten sich möglichst bald im Rathaus melden.

Außer dem notwendigen Rechnungsprüfungsausschuss wird es keine weiteren Ausschüsse und somit auch keine zusätzlichen Ausschusssitzungen geben. Johannes Kneidl nämlich will gerade die neuen Ratsmitglieder mit der ganzen Bandbreite kommunalpolitischer Aufgaben und Fragestellungen vertraut machen.

Eine besondere Aufgabe hat sich der neue Bürgermeister vorbehalten: Er möchte auch künftig Eheschließungen vornehmen können und musste dazu eigens vom Ratsgremium bestellt werden. Es sei dies die wohl schönste Aufgabe eines Gemeindechefs, erklärte Kneidl, die er auch bisher schon als Zweiter Bürgermeister mit großer Freude wahrgenommen habe.

© SZ vom 14.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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