Kommunalwahl in Pfaffenhofen an der Glonn:Einstimmiges Votum

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Bürgermeister Helmut Zech geht erneut für die CSU ins Rennen

Der aktuelle Rathauschef Helmut Zech (CSU) wurde auf der Nominierungsversammlung der Pfaffenhofener CSU erneut zum Kandidaten für das Bürgermeisteramt gewählt. Einstimmig - alles andere wäre eine Sensation gewesen. Ebenso einstimmig wurde eine Stunde später die gemeinsame Liste der CSU und Parteifreien mit drei Kandidatinnen und elf Kandidaten durchgewunken. Die "Parteifreien" sind keine politische Gruppierung; unter dieser Bezeichnung laufen auf der CSU-Liste diejenigen auf, die keine Parteimitglieder sind, sich aber dennoch CSU-nah in der Kommunalpolitik engagieren wollen - bei der Kommunalwahl im März 2020 sind das immerhin neun von 14 Personen.

Die Einstimmigkeit spielte bei der Veranstaltung eine besondere Rolle. Ortschef Michael Lampl betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung eines geschlossen auftretenden Gemeinderats: "Wenn Abstimmungen sechs gegen fünf ausgehen, wird man in München nicht ernst genommen." Dann hieße es in Ämtern und Regierung: "Das halbe Dorf ist ja dagegen." Lampl hatte dabei die unzähligen Abstimmungen zur Umgehungsführung der Staatsstraße 2052 im Sinn. Lampl tritt im kommenden Jahr nicht mehr an. Das ist aber nicht der Grund, dass Zech diesmal als Listenführer fungiert: "Helmut hat einen Gegenkandidaten, daher kandidiert er aus alter Tradition auch auf dem Listenplatz eins."

Der Gegenkandidat ist eine Gegenkandidatin: die Grüne Susanne Vedova. Die Pädagogin hatte auf der Nominierungsveranstaltung der Grünen die vielen "Zu-null-Abstimmungen" des Gremiums kritisiert und vorherige Absprachen vermutet. Ein Vorwurf, den auch Zech nicht auf sich sitzen lassen wollte: "Es wird immer Themen geben, die nicht alle gleich sehen. Dann ist es unsere Aufgabe, Kompromisse zu finden." Zech siedelte die Kommunalpolitik im "vorpolitischen Raum" an, jenseits der Parteipolitik. Das hinderte ihn indes nicht daran, beim abschließenden Gruppenfoto darauf zu bestehen, dass sich alle Kandidatinnen und Kandidaten hinter ein Plakat mit dem CSU-Logo versammelten.

Die vier Listenplätze nach Zech nehmen die bisherigen Gremiumsmitglieder Marianne Steinhart, 58, Bernhard Naßl, 36, Stefan Wild, 59, und Stefan Berglmeir, 44, ein - alles keine CSU-Mitglieder. Auf Rang sechs folgt mit Richard Kalmbach, 38, ein CSU-Mann, der vor fünf Jahren knapp gescheitert ist. Die Plätze sieben bis 14 wurden laut Lampl ausgelost. Daher rangiert die CSU-Kreistagskandidatin Yvonne Rambold, 38, erst an neunter Stelle, die Parteifreie Marion Langejürgen, 56, bildet das Schlusslicht. Gute Chancen werden dem Parteifreien Stefan Lampl, 26, eingeräumt, dem Sohn des CSU-Ortschefs. Die Egenburger AWG-Kandidatin Daniela Stowasser, 32, eine geborene Lampl, ist übrigens nicht mit den Lampls aus Pfaffenhofen verwandt, wie kürzlich irrtümlicherweise berichtet wurde.

© SZ vom 26.11.2019 / kram - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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