Kommentar:Sinnvolle Investition

Jeder Bürger kann dazu beitragen, die Gefahr zu verringern. Denn Klimaschutz fängt vor der Haustür an

Von Robert Stocker

Andere Kommunen wie Petershausen, Haimhausen und Vierkirchen haben es vorgemacht, jetzt folgt auch die drittgrößte Landkreisgemeinde Markt Indersdorf: Sie nimmt ihre Energiebilanz unter die Lupe, untersucht Einsparmöglichkeiten und Ausbau regenerativer Energien. Ein Energienutzungsplan macht durchaus Sinn. Zwar ist er nicht zum Nulltarif zu haben, das beauftragte Planungsbüro kostet Geld. Doch auf lange Sicht macht sich das Konzept bezahlt. Auch für die Gemeinde Indersdorf, die etwa eine große Schule und ein Schwimmbad betreibt, bedeutet ein geringerer Energieverbrauch weniger Kosten.

Die wichtigste Erkenntnis ist der Befund, dass sich der Anteil der erneuerbaren Energien noch stark ausbauen ließe. Besonders Fotovoltaik und Biomasse haben ein großes Potenzial am Ort. Der Landwirt Josef Götz betreibt mit seiner Biogasanlage ein Nahwärmenetz, das Gymnasium und Betriebe im Gewerbegebiet nutzen. Wie bei Solaranlagen profitiert der Verbraucher am Ort, es braucht keine langen und teuren Verteilungswege. Die erneuerbaren Energien bieten eine sichere Versorgung, das erwirtschaftete Geld bleibt in der Region. Gewiss: Der Gesetzgeber hat die Förderung heruntergefahren, die Stromeinspeisung ins Netz ist nicht mehr so rentabel wie in früheren Jahren.

Aber der Klimaschutz rechtfertigt solche Investitionen auf jeden Fall. Die Erde wird sich in den nächsten 50 Jahren deutlich erwärmen, Naturkatastrophen wie Wirbelwinde und Überschwemmungen nehmen zu. Jeder Bürger kann dazu beitragen, die Gefahr zu verringern. Denn Klimaschutz fängt vor der Haustür an.

© SZ vom 25.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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