Kommentar:Richtige Entscheidung

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Mehr Sicherheitskräfte auf dem Dachauer Volksfest und mehr Kontrollen: Das kostet Geld, bewirkt aber auch etwas.

Von Benjamin Emonts

Seit Ende Juli eine Serie von Gewalttaten in Bayern verübt wurde, sitzt die Angst vor Anschlägen tiefer denn je in den Köpfen der Menschen. Der Terror, das haben die Leute spätestens jetzt verinnerlicht, findet auch vor der eigenen Haustür statt und nicht nur in Paris, Brüssel oder Istanbul. Unter diesen neuen Vorzeichen hat die Stadt Dachau den einzig richtigen Schluss gezogen und die Sicherheitsmaßnahmen auf dem Volksfest deutlich erhöht. Die Polizeipräsenz wurde verstärkt, an den Zugängen zur Festwiese kontrollierte ein Sicherheitsdienst den Großteil der Taschen, die die Festgäste mit sich führten. Attentate wie jenes in München, dem neun Menschen zum Opfer fielen, können durch diese Maßnahmen natürlich nicht ausgeschlossen werden. Doch sie geben immerhin ein Gefühl der Sicherheit.

Ein Gefühl, das die Menschen offensichtlich brauchen, um befreit auf einem Rummel feiern zu können. Die Reaktionen auf die verschärften Sicherheitsvorkehrungen zeigen dies deutlich. Die Kontrollen, das bestätigten die Stadt Dachau und die örtliche Polizei immer wieder, wurden von den Volksfestbesuchern nicht nur in Kauf genommen, sondern begrüßt. Manchem, das zeigt wie groß die Angst ist, waren die Kontrollen sogar zu lasch.

Nun, da das Volksfest friedlich zu Ende gegangen ist, sollte man sich hüten, das verschärfte Sicherheitskonzept rückblickend als überflüssig zu bezeichnen. Mehrere Straftaten konnten durch die große Polizeipräsenz vereitelt werden. Und nicht auszudenken, welche Vorwürfe der Stadt gemacht worden wären, wenn doch etwas passiert wäre. Schon deshalb hatte sie überhaupt keine andere Wahl, als mehr für die Sicherheit ihrer Volksfestgäste zu tun. Die Kosten von geschätzt 20 000 Euro für den Sicherheitsdienst an den Eingängen waren dafür eine Investition, die überschaubar und gut angelegt war.

© SZ vom 24.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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