Als der Klinikkonzern Helios die Mehrheitsanteile von der Rhön AG übernahm, machten sich nicht nur Kommunalpolitiker um die Zukunft der beiden Amper-Kliniken Sorgen. Zwar hält der Landkreis noch einen Minderheitsanteil von fünf Prozent und hat ein vertraglich gesichertes Vetorecht, wenn es um wichtige Entscheidungen geht. Doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich der riesige Klinikverbund davon nicht wirklich beeindrucken lässt. Er handelt bei unternehmerischen und personellen Entscheidungen autark und sieht den Landkreis als Juniorpartner. Wichtige Informationen erhält dieser häufig erst dann, wenn die Würfel schon gefallen sind.
Gerade aber weil der Konzern ein gewinnorientiertes Unternehmen ist, muss es den Landkreispolitikern um die Zukunft der Amper-Kliniken nicht bange sein. Denn Vorstand und Konzernleitung haben längst erkannt, dass sie in Dachau und Markt Indersdorf Premium-Häuser erworben haben, die durchaus profitabel sind. Einige Spezialabteilungen im Dachauer Klinikum haben auch in München und seinem Umland einen guten Ruf. Die Patienten, die aus anderen Landkreisen kommen, nehmen zu. Und der Standort Markt Indersdorf hat sich zu einem altersmedizinischen Zentrum entwickelt, das ebenfalls immer mehr Zulauf hat. Darüber hinaus hat das Haus ein großes Einzugsgebiet, zu dem auch angrenzende Landkreise gehören.
Insofern ist es nicht erstaunlich, dass der Konzern die profitablen Häuser ausbauen will. Der Ausbau in Markt Indersdorf fuße auf einem ambitionierten Zukunftskonzept, sagt Klinikvorstand Marcus Sommer. Mit anderen Worten: Die Klinikleitung ist überzeugt davon, dass das Haus eine rosige Zukunft hat. Aus Sicht des Konzerns werden sich Modernisierung und Ausbau lohnen. Der "geriatrische Tsunami", von dem Chefarzt Johnson spricht, ist ein wichtiges Fundament dafür. Die Zahl der älteren Menschen nimmt rapide zu. So gesehen ist die demografische Entwicklung sogar ein Garant dafür, dass die Zukunft des Indersdorfer Amper-Klinikums gesichert ist.