Kommentar:Konsequenter Schritt

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Während die Bauarbeiten für das vierte Gymnasium noch in den Startlöchern stehen, plant der Landkreis schon das fünfte. Das ist auch gut so

Von Robert Stocker

Drückt der Landkreis nicht etwas unnötig aufs Gaspedal? Muss er sich jetzt schon für einen Standort entscheiden, an dem einmal das fünfte Gymnasium entstehen soll? Die Frage drängt sich angesichts der Tatsache auf, dass für das vierte Gymnasium in Karlsfeld gerade einmal der Bebauungsplan aufgestellt wird. Bis dieses in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München geplante Großprojekt steht, werden noch einige Jahre vergehen. Was soll man sich da schon Gedanken um ein fünftes Gymnasium machen?

Zum einen haben Schulneubauten einen langen Vorlauf. Wer beim Bau eines Gymnasiums auf staatliche Förderung setzt, muss die Vorgaben des Kultusministeriums erfüllen. Und das ist manchmal nicht so einfach. Zum anderen drängt tatsächlich die Zeit: Um für die steigenden Schülerzahlen und Übertrittsquoten in einigen Jahren gewappnet zu sein, muss der Landkreis jetzt schon in den Startblöcken stehen. Die Wiedereinführung des G 9 stellt die Gymnasien vor enorme Probleme. Weil es seit diesem Schuljahr wieder neun Jahrgänge gibt, brauchen die Schulen zusätzliche Raumkapazitäten. Dabei platzen die bestehenden Landkreisgymnasien schon jetzt aus allen Nähten. Raum für Erweiterungen ist nicht mehr da. Ganz zu schweigen davon, ob solche Mammutschulen sinnvoll sind. Irgendwann sind die Grenzen für eine funktionierende Schule erreicht.

Unter diesen Umständen ist es eine Notwendigkeit, dass der Landkreis rechtzeitig plant. Das beginnt mit der Suche nach dem richtigen Standort für ein neues Gymnasium. Dass diese auch von Streitigkeiten und Eifersüchteleien begleitet wird, war zu erwarten. Jeder Bürgermeister hat zunächst die Interessen seiner eigenen Gemeinde im Blick. Und für jeden Standort lassen sich Argumente finden. Der Westen ist bildungspolitisch abgehängt. Der Landkreis hat den Willen, dies zu ändern. Ein Gymnasium in Bergkirchen wäre ein konsequenter Schritt.

© SZ vom 27.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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