Kommentar:Investition in die Schüler

Die Gemeinde tut gut daran, das Sanierungsprojekt am Lehrerhaus Niederroth weiterzuführen

Von Robert Stocker

Das Projekt "Lebensraum Lehrerhaus" in Niederroth schien gefährdet zu sein. Als die ersten Sanierungsarbeiten beendet waren, nahmen Schüler und Lehrer der Indersdorfer Mittelschule überrascht zur Kenntnis, dass das Projekt vor dem Aus stehen könnte. Die Gemeinde kündigte eine statische Überprüfung des maroden Gebäudes an. Gleichzeitig wurden auch die Kosten für möglicherweise aufwendige Umbauten ins Spiel gebracht. Die Sanierung sei schließlich auch eine finanzielle Frage.

Der Prüfauftrag an ein Statikbüro wird erfolgen. Unabhängig davon stellt die Gemeinde klar, dass sie zu dem Projekt weiter steht. Voraussetzung dafür ist ein genaues Nutzungskonzept, das mit dem Baurecht in Einklang steht und die Richtung für das weitere Vorgehen festlegt. Wären diese Schritte schon zu Beginn des Projekts erfolgt, hätte es für alle Beteiligten klare Perspektiven gegeben. Jetzt waren Schüler und Lehrer verunsichert, ob es weitergeht.

Dass es offenbar weitergeht, ist die gute Nachricht. Von der Sanierung des Lehrerhauses profitieren beide Seiten. Die Gemeinde bewahrt sich ein zentrales Gebäude, das als Bildungsraum örtliche und - im Hinblick auf eine schulische Nutzung - überörtliche Bedeutung erhalten kann. Die an den Arbeiten beteiligten Schülerinnen und Schüler profitieren auf ganz persönliche Weise. Sie lernen die Arbeitswelt in der Praxis kennen und erwerben sich fachliche und soziale Fähigkeiten. Kompetenzen, die im Berufsleben wichtig sind. Wie wichtig, zeigt das Beispiel dreier Schüler, die dank der praktischen Erfahrungen einen Job erhielten. Es sind Schüler, die nicht durch gute Noten glänzen. Womöglich hätten sie einer Förderung bedurft, um ins Berufsleben hineinzufinden. Geld, das sich die öffentliche Hand jetzt sparen kann.

© SZ vom 22.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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