Kommentar:Gut gemeint reicht nicht

Eine Verkehrsinsel am Weblinger Weg ist eine gute Idee. Doch jetzt bietet sich die Chance, das Problem umfassender zu lösen

Von Wolfgang Eitler

Die Dachauer Bürger, die entlang des Weblinger Wegs im Ortsteil Etzenhausen wohnen, haben allen Grund, gegenüber staatlichen und kommunalen Behörden skeptisch zu sein. Bekanntlich ist es ihnen gerade noch so gelungen, Stromtrassen für die elektrifizierte S 2 nach Altomünster mitten durch ihre Gärten zu verhindern. Da brauchte es schon lautstarke Hinweise, bevor Deutsche Bahn AG und Dachauer Rathaus reagierten. Und jetzt also eine Verkehrsinsel am Ortsausgang.

Die Idee klingt zunächst sehr gut. Sie hört sich fußgängerfreundlich an. Aber gut gemeint reicht nicht. Der Stadtrat sollte die Bedenken der Anwohner ernst nehmen. Denn sie haben Recht. Eine Verkehrsinsel dort würde das Gegenteil von dem erreichen, was Stadtrat und Rathausverwaltung wollen. Nichts würde wirklich sicherer. Der Lärm würde zunehmen, auch wegen der Lastwagen, die auf Schleichwegen Autobahngebühren sparen wollen. Außerdem würden Parkplätze wegfallen.

Allerdings ist die Idee der Stadt logisch. Irgendwo müssen die Passanten die Straße wechseln, wenn sie aus dem Stadtteil Etzenhausen kommend zu Fuß oder per Rad zum Eingang des Waldfriedhofs gelangen wollen. Noch besser wäre eine Verkehrsinsel genau an dieser Stelle, vorausgesetzt, der Stadt gelänge es, einen Fußweg auch auf der Steinkirchner Seite zu errichten.

Vielleicht böte sich jetzt die Chance auf eine umfassende Lösung. Denn der Bahnübergang zum Waldfriedhof ist noch gesperrt, weil die Deutsche Bahn erhebliche technische Probleme überwinden muss, um ihn verkehrssicher zu gestalten.

© SZ vom 08.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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