Kommentar:Eine große Chance

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Mit einem neuen Eisstadion würde die Stadt ein Signal zur Förderung des Behindertensports setzen

Von Viktoria Großmann

Der noch junge Verein ESV Woodpeckers scheint für die Stadt Dachau ein Glücksfall zu sein. Konstruktiv und verlockend ist der Vorschlag, mit dem sich der ESV in die Diskussion um die Zukunft der Kunsteisbahn eingebracht hat. Die Idee könnte sehr vielen Seiten gerecht werden und Dachau zu einem für den Großraum München und möglicherweise ganz Süddeutschland bedeutenden Standort für Para-Wettkämpfe werden lassen. Gleichzeitig beherrscht der ESV die Kunst der klaren Kommunikation. Eine Eigenschaft, die nicht jedem Vereinsvorstand gegeben ist. Vielleicht ist es die gute Schule des ASV, aus welchem der Verein hervorgegangen ist. Auch der ASV zeigt sich im Austausch mit der Stadt - sofern sich das in öffentlichen Sitzungen des Bau- und Planungsausschusses beurteilen lässt - als verlässlicher, pragmatischer und gut vorbereiteter Partner, dessen Argumente üblicherweise einleuchtend sind.

Es ist ein guter Schritt der SPD-Fraktion, mit einem unterstützenden Stadtratsantrag voranzugehen. Nur sollten alle Stadträte bemüht sein, den an sich schon jede Menge Konsens bietenden Plan nicht zu überlasten. Wenn klar ist, dass der ESV-Vorschlag für die Stadt tatsächlich Millioneneinsparungen bedeutet und zugleich ein besseres Stadion entstehen kann, für das noch nicht einmal in sensible Grünflächen eingegriffen werden muss, dann spricht wohl nichts dagegen, dass sich der Stadtrat gleich festlegt. Die Stadt kann sich dann gleich noch die Kosten für die Parallelplanung sparen. Sie würde damit auch ein Signal zur Förderung des Behindertensports setzen. Für den ASV sollten keine Nachteile entstehen. Im Gegenteil, auch er gewinnt Platz. Einziger Makel: Für eine gewisse Zeit werden die Dachauer wohl ohne Eislauffläche auskommen müssen. Völlig parallel wird man nicht alles planen, abreißen und neu bauen können. Ein paar Nachteile aber muss wohl jede Idee haben. Sonst wäre sie einfach zu gut, um wahr zu sein.

© SZ vom 11.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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