Angriffe und politisch motivierte Seitenhiebe im Kommunal- und Bürgermeisterwahlkampf - gab's die überhaupt? Plakataffäre der Bürgerstimme Haimhausen - vergessen! Unter dem Motto "Alles auf Anfang" startete der neu gewählte Haimhauser Gemeinderat in die neue Wahlperiode. Zugegeben: Es war ein über die Maßen bemerkenswert harmonisches Bild, das der neue Haimhauser Gemeinderat in seiner konstituierenden Sitzung abgab und was sich folglich auch bei den nachfolgenden Wahlen der Stellvertreter Felbermeiers und bei der Besetzung der diversen Gemeinderatsausschüsse manifestierte.
Blauäugig aber ist, wer nun glaubt der Haimhauser Gemeinderat habe sich dabei von nichts anderem als von einer unstillbaren Sehnsucht nach Harmonie und Friedfertigkeit leiten lassen. Wohl eher war es das Ergebnis vieler Hintergrundgespräche und klarer Absprachen mit den Vertretern der einzelnen politischen Gruppierungen. Denn es war vorher unvorstellbar, dass zum Beispiel die Bürgerstimme Haimhausen, die sich vor der Wahl redlich an der ungeliebten CSU abarbeitete, so einträchtig mit den Christsozialen, der SPD, FDP und ÜWG Claudia Kops (CSU) zur Zweiten und Sabrina Spallek (Grüne) zur Dritten Bürgermeisterin wählen würde.
Auf die Frage, warum sie es dennoch taten, gab es bei der Besetzung der Referentenposten Antworten. Der Bürgerstimme und ihrem bei der Kommunalwahl ebenfalls unterlegenen Bürgermeisterkandidaten Detlef Wiese wurde das neu geschaffene Referat Ortsentwicklung und Gewerbe anvertraut. Ohnehin konnte man die Bürgerstimme nicht länger bei der Vergabe von Posten außen vor lassen. Das war geschickt, weil man so die manchmal störrische Bürgerstimme in die kommunalpolitische Verantwortung zwingt. Zum anderen hat sich Wiese das Thema ohnehin auf die Fahne geschrieben. Und: Jetzt kann der Haimhauser Gemeinderat beweisen, dass der harmonische Auftakt zur neuen Wahlperiode mehr war als taktisches Stillhalten.