Kläranlage:An der falschen Stelle gespart

Seit einem halben Jahrzehnt läuft die Kläranlage Pfaffenhofens. Eigentlich ohne Probleme. Obwohl die ganze Zeit ein Rechtsstreit schwelte. Es ging um die Stege, über die das Fachpersonal die Anlage begutachten kann, samt der zugehörigen Geländer. Genauer: Um das Material, aus dem sie gefertigt sind. Die ausführende Firma bot damals aus Kostengründen glasfaserverstärkten Kunststoff (GFK) statt Edelstahl an - ein Vorschlag, mit dem sie im Gemeinderat offene Türen einlief. Doch bei der Abrechnung stellte sich heraus, dass die Firma kein Prüfzeugnis für das verwendete Material vorlegen konnte. Obwohl der Hersteller ein entsprechendes Papier in Aussicht gestellt hatte.

Es entspann sich ein juristischer Disput über die Verantwortlichkeiten. Nicht zuletzt, weil schon nach kurzer Zeit erste Schäden an der Tragkonstruktion eines Bedienstegs zu sehen waren. Sie wurden von der Fachfirma umgehend ausgetauscht. Ein Gutachter wurde eingeschaltet, Ortstermine fanden statt. Schließlich setzte sich die Gemeinde durch. "Im Konsens mit der verantwortlichen Firma", wie Bürgermeister Helmut Zech (CSU) betonte. Der Fachbetrieb verpflichtete sich, die GFK-Teile abzubauen und zu entsorgen sowie Geländer und Stege aus Edelstahl einzubauen - auf eigene Kosten. Die Gemeinde muss allerdings die Materialmehrkosten tragen, die sich immerhin auf 78 000 Euro belaufen. Bis zum Frühjahr werden die Arbeiten abgeschlossen sein.

© SZ vom 13.10.2017 / kram - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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