Jubiläum:Eine Erfolgsgeschichte

Lesezeit: 2 min

Der barrierefreie Umbau des alten Wirtshauses in Erdweg ist nur ein Beispiel von regional bedeutsamen Projekten, die mit Unterstützung des Vereins Dachau Agil umgesetzt worden sind. (Foto: Toni Heigl)

Der Regionalentwicklungsverein Dachau Agil feiert zehnjähriges Bestehen. Dank ihm sind im Landkreis viele touristische und soziale Projekte mit Hilfe von Fördergeld der EU umgesetzt worden

Von Thomas Altvater, Dachau

Im Jahr 2015 wurde das Wirtshaus am Erdweg barrierefrei saniert. Nun soll in den oberen Stockwerken des denkmalgeschützten Hauses ein Treffpunkt für Vereine und kulturelle Gruppen entstehen. Doch dafür fehlt es an der nötigen Ausstattung. Insgesamt 67 000 Euro wird der erneute Umbau kosten. Für eine Gemeinde ist das alleine - ohne zusätzliche Förderungen - schwer zu stemmen. Auch das ist ein Fall für den Verein Dachau Agil, kurz für Amper-Glonn-Ilm-Land. Der Verein initiiert und unterstützt mit Hilfe regelmäßiger Fördergelder der EU regionale Projekte. Und er feiert nun sein zehnjähriges Vereinsjubiläum. Eine Erfolgsgeschichte, die auch ein Gewinn für den ganzen Landkreis ist.

Als Dachau Agil im Jahr 2006 gegründet wurde, setzte man sich zum Ziel, die Regionalentwicklung im Dachauer Land zu stärken. Gemeinsam mit den Bewohnern sollte der Landkreis verändert und gestaltet werden. Doch der Anfang war schwer, Der Gründer und frühere Bürgermeister Heinz Eichinger musste zu Beginn viel Überzeugungsarbeit leisten. "Er musste den Landkreisgemeinden erst einmal zeigen, dass die Arbeit von Dachau Agil wichtig und nötig ist", erklärt der jetzige Vorsitzende Helmut Zech (CSU). Denn ohne den Verein gäbe es keine Förderungen der EU, so der Pfaffenhofener Bürgermeister weiter. Tatsächlich fördert die EU die Regionalentwicklung mit vielen Millionen Euro. Doch die Gelder wurden bis zum damaligen Zeitpunkt im Landkreis nicht beantragt. In Bürgerversammlungen wurden die Vorschläge aus den Gemeinderäten der Mitgliedsgemeinden sowie Ideen aus den vielen Vereinen und Initiativen diskutiert. Nach und nach entwarfen die Mitglieder mögliche Projekte und erarbeiteten ein erstes Konzept, das schnell Fördermittel in Höhe eines siebenstelligen Betrags erhielt. Der erste Grundstein war gelegt.

Aufgrund des frühen Erfolgs des Verein richtete man bereits im Jahr 2008 eine Geschäftsstelle, drei Jahre später sogar ein eigenes Management zur Unterstützung der zahlreichen Projekte ein. Nach dem Ende der letzten Förderperiode im Jahr 2013 konnten Projekte mit einem Gesamtbudget von 3,8 Millionen Euro realisiert werden. Insgesamt 1,9 Millionen Euro stammten dabei von Dachau Agil. Auch in der aktuellen Periode, von 2014 bis 2020, werden neue Projekte wieder mit EU-Fördermitteln unterstützt.

Überregionale Aufmerksamkeit bekam der Verein durch einen dritten Platz beim Wettbewerb "Tourismus für alle" der Deutschen Bahn. Das Projekt "Naherholung und Tourismus im Dachauer Land", für das sich die Dachauer Stadträtin Christine Unzeitig (CSU) besonders verdient gemacht hat, überzeugte die Jury in Berlin. Es war auch eine tolle Idee: unter anderem wurden ausleihbare Elektroscooter für ältere Menschen angeschafft. Der Verein widmet sich aber auch sozialen und gesellschaftlichen Themen. "Seit ein, zwei Jahren legen wir auch noch mehr Wert auf den inklusiven Charakter unserer Projekte", erklärt Zech. Der Umbau des Wirtshauses am Erdweg ist nur eines von vielen beispielhaften Projekten. So wird aktuell eine intergenerative Anlaufstelle in Bergkirchen geschaffen, die die Gemeinde auf den demografischen Wandel vorbereiten soll. Das finanziell größte Projekt waren hingegen die "Vernetzten Jugendplätze". Neun Gemeinden bauten "verschiedenste Plätze für und mit Jugendlichen", sagt Zech. Ein Skatepark in Indersdorf oder ein Beachvolleyballfeld in Schwabhausen konnten dank der Fördergelder finanziert werden.

Der Erfolg des Vereins hat sich mittlerweile herumgesprochen. "Besonders schön ist es, wenn Bürger auf uns zukommen und von sich aus Projektideen oder Verbesserungsvorschläge für Projekte liefern", erklärt Zech. Der Dachauer Landrat Stefan Löwl (CSU) lobt die Arbeit des Vereins, dank der viele Projekte umgesetzt wurden. Dachau Agil sei mittlerweile zu einem wichtigen Dienstleister im Landkreis geworden, sagt Löwl.

© SZ vom 07.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: