Jahrestag der KZ-Befreiung Dachau:Mahnwache mit Sicherheitsabstand

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Amerikanische Soldaten befreiten am 29. April gegen 17 Uhr das Konzentrationslager Dachau. Dieser Tag hätte in diesem Jahr besonders gewürdigt werden sollen, jährt er sich heuer doch zum 75. Mal. Wegen der Corona-Pandemie mussten die Feierlichkeiten - auch zum Schutz der hochbetagten Zeitzeugen - allerdings abgesagt werden. Mit einer kleinen Mahnwache haben Referenten der KZ-Gedenkstätte gemeinsam mit Dachauer Bürgern am Mittwoch ein sichtbares Zeichen gesetzt, um in Zeiten, in denen rechtsnationales und völkisches Gedankengut sowie Antisemitismus wieder Fuß fassen, an die Opfer des ehemaligen Konzentrationslagers zu erinnern. Passanten und Autofahrer konnten die Mahnwache am Mittwochnachmittag etwa 20 Minuten lang mitverfolgen. Mit einer Ausnahmegenehmigung des Landratsamts standen etwa 20 Personen in einem Mindestabstand von zwei Meter, ausgestattet mit Mund-Nasenschutz, entlang der Mauer. Unter den Teilnehmern waren laut Andrea Heller vom Förderverein für Internationale Jugendbegegnung auch Schwester Elija aus dem Karmelkloster, Jürgen Müller-Hohagen, Peter Heller, Ludwig Gasteiger, Kurt Schlosser und Diakon Klaus Schultz. Anstoß für die Mahnwache waren die Bilder aus anderen Gedenkstätten, wo Bürger spontan Blumen und Kerzen an den Zaun gebracht hatten. "Diese Gesten fanden wir sehr persönlich und berührend", sagt Andrea Heller.

© SZ vom 02.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: