Informationstag:Starthilfe für Ehrenamtliche im Landratsamt

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Hauptamtliche bereiten Freiwillige auf ihre Tätigkeit als Helfer für Asylsuchende vor und beantworten viele Fragen

Das Landratsamt Dachau hat neue Ehrenamtliche auf ihre Aufgabe als Helfer für Asylsuchende vorbereitet. Bei einem Infotag mit dem Titel "Startklar ins Ehrenamt" wurden Fragen beantwortet wie: Wie viel Geld bekommen Asylbewerber? Wie wohnen sie während des Verfahrens? Dürfen Asylbewerber einer Arbeit nachgehen? Im Gespräch mit Hauptamtlichen konnten die Freiwilligen ihre Fragen und Anliegen klären.

Unter den Stichpunkten Information, Diskussion und Erleben gestaltete sich für alle Beteiligten der abwechslungsreiche Infotag. In Vorträgen wurden die Paragrafen der Gesetze erläutert, die sich in erheblichem Maß auf die Lebensumstände der Menschen im Asylprozess auswirken. So ging es beispielsweise um die Höhe der Leistungen, welche Asylbewerbern abhängig von ihrer Aufenthaltsdauer und ihrem Status zusteht. Im Übrigen ist diese in den ersten 15 Monaten in Deutschland niedriger als die Hartz-IV-Leistungen. Im Anschluss werden die Leistungen für Asylsuchende der Höhe der Hartz-IV-Sätze angepasst.

Mit den Vertretern des Landratsamts wurde über die Zugangsmöglichkeiten zum Arbeitsmarkt und die sogenannte Bleibeperspektive diskutiert. Letztere ist hauptsächlich dafür ausschlaggebend, wenn es um die Erlaubnis einer Erwerbstätigkeit oder Ausbildung geht. Im Lauf des Tages wurde deutlich, dass die Ehrenamtlichen etwa durch Unterstützung während der Ausbildung und Schule einen großen Teil dazu beitragen, dass Menschen, die nach Deutschland gekommen sind, hier später anfangen können eigenes Geld zu verdienen und Fuß zu fassen.

Am eigenen Leib konnten alle Anwesenden erleben, ob und wie sehr die eigene Familiengeschichte durch Migration geprägt ist. Indem sich alle Teilnehmenden auf einer imaginären Karte am eigenen Geburtsort und an dem der Eltern und Großeltern aufstellten, wurde ganz offensichtlich, dass fast alle eine mehr oder weniger große Migrationsgeschichte in der Familie erfahren haben. Jeder ist irgendwann einmal zugezogen.

In vielen Gesprächen wurden Kontakte zwischen Haupt- und Ehrenamt geknüpft, Tipps und Wünsche angebracht und andere Perspektiven erlebt und diskutiert. Durch das gute Zusammenwirken der hauptamtlichen Fachleute von der Ehrenamtskoordination Flucht und Asyl des Caritas Zentrums Dachau, dem hauptamtlichen Integrationslotsen, der Sachgebietsleitung des Ausländeramts und der Stelle für Asylangelegenheiten, sowie einer Vertreterin des Dachauer Forums, waren am Ende eines intensiven Tages keine Fragen mehr offen.

Über die zukünftig tatkräftige Unterstützung durch die neuen Ehrenamtlichen freuen sich die Helferkreise und die Bewohner der Asyl-Unterkünfte im Landkreis. Eine erneute Gelegenheit, sich in diesem Rahmen über die Aufgaben, Regeln und Grenzen im haupt- und ehrenamtlichen Tätigkeitsfeld Asyl auszutauschen, wird es im Herbst geben, teilt das Landratsamt mit.

Das Landratsamt Dachau informiert auch auf seiner Homepage ausführlich über das Thema Migration und Integration. Wer sich in diesem oder einem anderen Bereich ehrenamtlich engagieren will, kann sich an das Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement, kurz Kobe, wenden. Es ist zu erreichen unter www.engagiert-in-dachau.de. Die Ehrenamtlichen in den Asylhelferkreisen unterstützen die Neuankömmlinge bei Behördengängen und Arztbesuchen, sie helfen Ihnen, Jobs oder eine Ausbildungsstelle und eine Wohnung zu finden, wenn sie Bleiberecht erhalten. Wer helfen will kann sich etwa in Hebertshausen, Petershausen, Karlsfeld und Dachau engagieren. Näheres unter arbeitskreis-asyl-dachau.de oder helferkreis-asyl-petershausen.de.

© SZ vom 15.05.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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