Im Fernsehen:Auf der ganz großen Bühne

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Ganz ohne ihre Band: Samantha Krug steht allein im Rampenlicht, wenn sie "For You" anstimmen wird. (Foto: oh)

Samantha Krug tritt bei "The Voice of Germany" am Donnerstags erstmals vor die Fernsehkameras. Die Petershausenerin singt für ihr Leben gern. Jetzt will sie den Profis ihre Stimme präsentieren

Von Clara Nack, Peterhausen

Samantha Krug steht nicht gern alleine auf der Bühne. Lieber musiziert sie gemeinsam mit anderen. "Das macht einfach mehr her", sagt die 22-Jährige. Doch für die Prosieben-Talentshow "The Voice of Germany" (TVOG) stellt sie sich selbstbewusst vor die Kameras. Dabei hat die Petershausenerin sich gar nicht selbst dafür beworben. Die Einladung zum Münchner Casting war ein Geburtstagsgeschenk. Krugs Bruder hatte sich an den Fernsehsender gewandt und seine Schwester dort ins Spiel gebracht. "Ich war gar nicht darüber schockiert es zu versuchen, sondern vielmehr über das Engagement meines Bruders", erzählt Krug lachend, die damals noch dachte ihre Stimme reiche nicht aus. Dass sie aber hingehen würde, um es mit einem der Blues-Songs ihrer Band "Somacoustic" zu versuchen, stand nie zur Diskussion. "Ich habe immer Lust auf Musik und spontane Auftritte", sagt die Hobbysängerin. Und weil es in München klappte, sieht man Samantha Krug am kommenden Donnerstag mit ihrer Version von Rita Oras und Liam Paynes "For You" bei den "Blind Auditions" von "The Voice" vor den Fernsehkameras.

Gesangsunterricht brauchte die 22-jährige Petershausenerin, vor den Proben nicht zu nehmen. Das musikalische Interesse bildete schon ihre Mutter von klein auf bei ihr aus. Mit Steve Lahui, einem der bekanntesten Sänger ihres Heimatstaates Papua-Neuguinea nahm ihre Mutter damals eine Kassette auf, die sich Krug heute noch stolz anhört. "In dieser Familie spielt jeder ein Instrument, die meisten Ukulele", erzählt sie von ihrem Besuch auf den Inseln.

In ihrer Band "Somacoustic", war sie zuerst nur der Ersatz für die ehemalige Sängerin, die sich ins Ausland aufmachte. Inzwischen singt Krug gemeinsam mit einer anderen Singersongwriterin seit acht Jahren, zu Cajón und Gitarre. Auf Hochzeiten, Geburtstagen, für den Bürgermeister und bei der Langen Tafel in Dachau, trat sie mit Blues, Akustik, gecoverten und eigenen Songs auf. Ihre musikalischen Wurzeln, die darin liegen mit den anderen Künstlern auf der Bühne zu interagieren und nicht der Star der gemeinsamen Musik zu sein, will sie deshalb nie vergessen.

Wer sich bei den "Blind Auditions" für sie umdrehen wird und sein Team mit ihrer Stimme bereichern möchte, ist noch völlig offen. Krug geht an die Talentshow, genauso entspannt heran, wie an das Casting in München: "Ich nehme was kommt, vor allem aber habe ich durch die Teilnahme Erfahrungen gemacht. Nicht nur für mich selbst, sondern mit anderen Künstlern", sagt sie.

Ohne Erwartungen ging die Sängerin auch auf die anderen Kandidaten zu - überrascht wurde sie trotzdem. "Ich hätte nie gedacht, dass es sich so familiär anfühlen würde", erinnert sie sich. "Wirklich jeder ist einzigartig und unglaublich gut. Aber obwohl wir gegeneinander singen, habe ich keinen Konkurrenzdruck gespürt." Nach den Proben des Tages, wurde die Gitarre bei den abendlichen Jam Sessions im Hotel nicht weggelegt, sondern alle Kandidaten sangen zusammen weiter.

Genauso hat es sich Samantha vorgestellt mit dem Musik machen: Neue Musiker für neue Projekte kennenlernen, das ist der Plan. Bevor sie dabei überhaupt schon weiß, wie steil es mit der musikalischen Karriere bei "The Voice" nach oben geht, behält sie ihre Band immer im Hinterkopf. "Ich hoffe auch meine Band einbringen zu können, sollte das bei der Show jetzt etwas werden. Ohne sie wäre ich nie so weit gekommen. Ich bin ihnen einfach sehr dankbar für die Zeit und all die Proben", schwärmt sie.

Normalerweise sieht Samantha Krug ihre musikalische Begleitung jeden Freitag bei der Bandprobe, aber seit kurzem ist das Leben dazwischen geraten. Zwei Kinder sind zur Welt gekommen, ein Master wurde beendet und auch Samantha hat im Frühjahr ihr duales Studium im Hotel- und Tourismusmanagement abgeschlossen. Deswegen legt die Band jetzt eine dreimonatige Pause ein, bleibt aber bestehen. Fans können Krug stattdessen im Dachauer Schloss antreffen, wo sie derzeit arbeitet, bis die Show vielleicht hält, was sie vom großen Musikertraum verspricht. Im Januar zieht es die Sängerin dann nach Frankreich, wo sie in der Hotellerie arbeiten aber auch reisen möchte. Der Zeitpunkt, den ihr Bruder wählte, könnte daher nicht besser passen: "Ich mache das alles spontan und von den Entwicklungen bei "The Voice" abhängig. Ziemlich aufgeregt bin ich aber schon", gibt die Bandmusikerin zu. Wenn es nach ihr geht, steht sie damit jedoch nie alleine da, denn nach acht Jahren spontaner und geplanter Auftritte weiß sie: "In der Musikbranche ist man nie allein".

© SZ vom 17.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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