Gründungsversammlung:Raus aufs Land

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Mit dem neu gegründeten Ortsverband Indersdorf-Weichs stärken die Grünen ihre Basis im Landkreis

Die Grünen stärken ihre Basis im Landkreis Dachau: Mit dem neu gegründeten Ortsverband Indersdorf-Weichs gibt es jetzt sieben Ortsverbände im Landkreis. In den Vorstand des neuen Ortsverbands wurden Axel Noack und Jörg Achter als gleichberechtigte Sprecher gewählt, Beisitzer sind Astrid Rötzer und Hubertus Schulz.

Zur Gründungsversammlung ins Indersdorfer Mesnerhaus kamen unter anderem Jutta Krispenz, Sprecherin des Kreisverbandes, Sprecher Richard Seidl, Landratskandidat Achim Liebl sowie der Abgeordnete des bayerischen Landtages, Christian Hierneis. Als leidenschaftlicher Naturschützer ist Hierneis als Betreuer für den Landkreis Dachau zuständig. Er kennt sich in der Region bestens aus. Der Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion für Umweltpolitik und Naturschutz kritisierte den schleppenden Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs im ländlichen Raum und sprach sich für die Gestaltung von Arten- und Naturschutz gemeinsam mit den Landwirten aus. Hier stehe ein konstruktives Miteinander im Vordergrund, nicht etwa eine Zerstörung regionaler Landwirtschaft. Hierneis betonte, dass die Grünen nicht für die Einschränkung der Landwirte verantwortlich seien. Die Machtverhältnisse in Bayern ließen dies gar nicht zu. Trotzdem würden die Grünen für die gesetzlichen Einschränkungen verantwortlich gemacht.

Axel Noack war die treibende Kraft für die Gründung des Ortsverbandes Indersdorf-Weichs, der mittlerweile zehn Mitglieder und ebenso viele parteifreie Unterstützer hat. Unterstützt wurde er dabei von Jörg Achter aus Weichs, der ebenfalls die Gründung eines Ortsverbands anstrebte. Gemeinsam wollen sie nun die Politik der Grünen in Markt Indersdorf und Weichs voranbringen. Ihr Ziel ist es auch, einen Bürgermeisterkandidaten oder eine Bürgermeisterkandidatin für die Kommunalwahl 2020 aufzustellen, damit die Wählerinnen und Wähler zwischen mehreren Kandidaten wählen können.

Gemeinsam wollen die Grünen künftig mehr auf die Belange des Artenschutzes achten. Mit einer nachhaltigen sowie vorausschauenden Entwicklung der Infrastruktur in den Gemeinden wolle man dem anhaltenden Zuzug gerecht werden. Es dürfe keinen Mangel an Kinderbetreuungsplätzen und in anderen Bereichen der Infrastruktur geben. Die geplante Neugestaltung des Indersdorfer Ortskerns mit dem Marktplatz zeige, dass es in der Gemeinde an grünen Perspektiven fehle. Hier sei weder auf eine angemessene Begrünung geachtet worden noch auf die Belange der Radfahrer. Die Grünen vermissen bei der Neugestaltung des Ortskerns auch ein Konzept zur Verkehrsberuhigung.

Ein weiteres wichtiges Thema ist für den Ortsverband ist die Sicherheit der Schulwege. Das Thema sei gemeindeübergreifend; sowohl in Markt Indersdorf als auch Weichs gebe es hier Mängel. Aufgrund unzureichender Planung kämen die Schulbusse zu spät und seien überfüllt. Obwohl viele Kinder stehen müssten, führen Busse außerhalb der Ortschaften schneller als die gesetzlich vorgeschriebenen 60 Kilometer pro Stunde, um Verspätungen aufzuholen.

Die Grünen, so Noack, seien eine Mitmach-Partei. Der Ortsverband suche deshalb noch Bürger, die etwas in ihrer Gemeinde bewegen wollen. Bei den bisherigen Mitgliedern seien alle Altersgruppen vertreten, was besonders erfreulich sei. Allerdings sei derzeit das Verhältnis zwischen Männern und Frauen noch nicht ausgeglichen. Noack verwies auf das Statut der Grünen, das Frauen viele Möglichkeiten bietet, in der Politik etwas zu bewegen.

© SZ vom 31.10.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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