Gegen zwei Uhr morgens hörten die Nachbarn in der Haimhausener Hauptstraße zwar ein lautes Krachen, dachten sich aber zunächst nichts weiter dabei. Schließlich gewitterte es gewaltig in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Erst gestern in der Früh sollten sie erfahren, was den Lärm auslöste: Ein Blitz hatte in den Maibaum gegenüber dem Rathaus eingeschlagen und den 26 Meter hohen Stamm der Länge nach von oben bis unten gespalten. Einige Holzfetzen flogen bis auf die Straße. Zu einem Feuer ist es glücklicherweise nicht gekommen.
Bürgermeister Peter Felbermeier (CSU) reagierte schnell und alarmierte die Feuerwehr. Der Maibaum hätte auch ganz zerbrechen können. Eine geplante Sperrung der Straße wurde dann doch nicht nötig, im Inneren war der Baum noch relativ stabil. Noch am Vormittag trugen die Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Haimhausen die Reste des Maibaums, der erst heuer aufgestellt worden war, sicher ab.
Ein Blitz in den Maibaum ist in der Gemeinde nichts Neues: Vor acht oder neun Jahren wurde dort schon einmal einer getroffen und zerstört. Felbermeier erinnert sich nicht allzu gerne daran: "Der Maibaum stand damals noch direkt vor dem Rathaus. Durch den Blitzschlag fiel die gesamte EDV- und Telefonanlage aus." Dazu kam es heuer nicht. Ob die Haimhausener bis zum 1. Mai 2011 auf einen neuen Maibaum warten müssen, ist derzeit noch unklar. "Eigentlich ist eine bayerische Kommune ohne Maibaum nichts", sagt der Bürgermeister. Er hofft deshalb auf die Feuerwehr.
Vielleicht stellt sie im September einen neuen Baum auf - wenn sich genügend Freiwillige finden. "Das ist viel Arbeit", sagt Felbermeier. Man müsse einen geeigneten Stamm suchen, ihn fällen, bemalen und bewachen. Die Anstrengung würde sich auf jeden Fall lohnen - schließlich hat die Gemeinde erst im vergangenen Jahr ihre aufwendig gestaltete neue Maibaumwiese eingeweiht.