Fürstenfeldbruck:Das Spiel mit der Leichtigkeit

Von Lisa Bergmann, Fürstenfeldbruck

Die Türen zur Kulturwerkstatt Haus 10 in Kloster Fürstenfeld stehen laden ein in Räume, die eine eigentümliche Ruhe ausstrahlen, eine Leichtigkeit, die ohne zu übertreiben ätherisch wirkt. Katja Wunderling, Harald Kienle und Renate Gehrcke zeigen in der Ausstellung "Schwerelos" Arbeiten, die sich zwar unterschiedlicher Werkstoffe und Techniken bedienen, denen aber eines gemein ist: Sie erzeugen den Eindruck einer meditativen, fast hypnotischen Luftigkeit. Renate Gehrckes Kohlezeichnungen füllen einen der Ausstellungsräume fast komplett. "Mein Thema ist der Tanz", sagt sie. Auf völlig andere Weise nähert sich Gehrcke der Schwerelosigkeit mit ihrer Latexarbeit "Die Tür des Zinsmeisters" an. Es handelt sich um die Abformung eines schweren antiken Holztors, das Gehrcke so lange mit Latex überzogen hat, bis eine ausreichend stabile, aber noch durchscheinende hautartige Hülle entstanden ist. Der Kontrast von Massivem und Leichtem findet sich auch in Harald Kienles Exponaten wieder. Kienle arbeitet mit Holz und Stein. Sein Anliegen ist es, "mit der Schwere des Materials Leichtigkeit zu erzeugen". Kienle macht das, indem er Zwischenräume schafft, Holzobjekte aushöhlt, verschachtelte Strukturen in wuchtige Stämme gräbt und dabei an die Grenzen der Zerbrechlichkeit geht.

© SZ vom 15.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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