Fürstenfeldbruck / Dachau:Zwei, die nach Berlin wollen

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Katrin Mair (CSU) und Michael Schrodi (SPD) bewerben sich um Bundestagskandidaturen

Von Erich C. Setzwein, Fürstenfeldbruck / Dachau

Die Kreis- und Gemeinderätin Katrin Mair (CSU) aus Türkenfeld hat sich als Kandidatin für die Bundestagswahl 2017 beworben. Die 34-jährige Biochemikerin und PR-Beraterin erklärte am Freitag dem geschäftsführenden CSU-Kreisvorstand in Fürstenfeldbruck "meinen Willen und meine Bereitschaft", die Nachfolge von Gerda Hasselfeldt antreten zu wollen. Für die SPD hat sich fast gleichzeitig Michael Schrodi aus Olching bereit erklärt, erneut im Wahlkreis Dachau-Fürstenfeldbruck zu kandidieren.

Weder die eine noch die andere Nachricht kam am Freitag überraschend. In der CSU war man davon ausgegangen, dass sich Katrin Mair nach zwei Bundestagswahlen, bei denen sie als Kandidatin auf der CSU-Liste gestanden hatte, nach Hasselfeldts Rückzugsankündigung in Position bringen würde. Parteikollegen nannten sie schon seit einiger Zeit "Kronprinzessin".

Doch der Bundestagswahlkreis liegt in zwei Landkreisen, in denen die CSU gut vertreten ist, aber noch hat sich niemand anderer weit aus dem Fenster gelehnt, um seine Kandidatur anzudeuten. Katrin Mair hat sich, ohne viel Wind um ihre Person zu machen, die Karriereleiter in der CSU nach oben gearbeitet. Die Junge Union hat ihr erste Aufstiegsmöglichkeiten verschafft, sie wurde in den Gemeinderat Gröbenzell gewählt und in den Brucker Kreistag.

In dem seit Jahren frauendominierten Bezirksverband Oberbayern der CSU hat sie bei den jüngsten Wahlen zum Vorstand nach der mit 99,7 Prozent der Stimmen wiedergewählten Vorsitzende Ilse Aigner mit 97,2 Prozent das zweitbeste Wahlergebnis erreicht und ist damit in ihrem Amt als Schatzmeisterin der CSU Oberbayern bestätigt worden. Auf ihrer Facebookseite schrieb Mair am Freitag, dass sie jetzt "am Anfang eines spannenden Weges" stehe. Sie sei sich der Verantwortung eines Abgeordnetenmandates bewusst und wisse um die fachlichen wie persönlichen Herausforderungen. Die CSU-Mitglieder im Wahlkreis dürfen nun damit rechnen, dass Katrin Mair "mit vollem Einsatz und Engagement" in den kommenden Wochen und Monaten um deren Vertrauen und Unterstützung werben wird.

Katrin Mair und ihr Mitbewerber von der SPD, Michael Schrodi, 38, kennen sich aus dem Gröbenzeller Gemeinderat sowie aus dem Brucker Kreistag. Der heutige Olchinger Stadtrat ist vom Dachauer SPD-Unterbezirk als Bundestagskandidat vorgeschlagen worden. Landtagsabgeordneter Martin Güll wird in einer Presseerklärung mit den Worten zitiert: "Auch Dachau muss sozialdemokratisch in Berlin vertreten sein!"

Schrodi bringt sich den Dachauern laut SPD-Mitteilung mit folgenden Worten in Erinnerung: "Ich bin zwar gebürtiger Fürstenfeldbrucker, bin dem Landkreis Dachau aber fest als jahrelanger Fußballer beim FC Pipinsried und später als Lehrer am Josef-Effner-Gymnasium verbunden." Im Frühsommer soll der 38-Jährige bei der Bundeswahlkreiskonferenz nominiert werden.

© SZ vom 23.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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