Europaweite Ausschreibung:Sammeleinkauf der Feuerwehren

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Karlsfeld, Petershausen und Gröbenzell kooperieren

Von Ariane Lindenbach, Karlsfeld/Gröbenzell

Das Prinzip ist bekannt, Discounter wie Aldi oder Lidl arbeiten ständig damit: Je größer die Abnahmemenge, desto niedriger der Preis. Von dieser marktwirtschaftlichen Gesetzmäßigkeit wollen nun auch Feuerwehren im Landkreis Fürstenfeldbruck und im Nachbarlandkreis Dachau profitieren. Mit einer Sammelbestellung wollen die fünf Freiwilligen Feuerwehren in Gröbenzell, Maisach, Puchheim sowie in Karlsfeld und Petershausen zu einem günstigeren Anschaffungspreis für ihre neuen Drehleiterfahrzeuge kommen. Zudem wird eine solche Sammelbestellung mit einem höheren Zuschuss an die jeweilige Kommune gefördert.

Die Kooperation der Feuerwehren über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg war unlängst in der Sitzung des Gemeinderats Gröbenzell bekannt geworden. Denn das Gremium muss zunächst die Anschaffung des etwa 800 000 Euro teuren Fahrzeuges für die Inbetriebnahme im Jahr 2022 beschließen. Dass die Gröbenzeller Wehr in absehbarer Zeit ein neues Drehleiterfahrzeug benötigt, war allerdings schon vorher klar. Bereits bei den Haushaltsberatungen für dieses Jahr hatte der Gemeinderat eine Ersatzbeschaffung des Drehleiterfahrzeuges für 2022 beschlossen. Für den gemeinsamen Großeinkauf müssen nun zunächst die Gremien aller beteiligten Kommunen der Sammelbestellung zustimmen. Dann kann ein externes Büro mit einer gemeinsamen, europaweiten Ausschreibung beauftragt werden.

"Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sich da fünf Kommunen zusammenschließen", sagte der Gröbenzeller Bürgermeister Martin Schäfer (UWG). Er hob hervor, dass diese Kooperation, zunächst unter den Feuerwehren, dann auf Ebene der kommunalen Gremien, etwas ganz Besonders sei, zumal sie in zwei Landkreisen stattfinde. Schäfer wies des weiteren darauf hin, dass die einzelnen Feuerwehren sich nicht nur auf ein baugleiches Fahrzeug des gleichen Typs mit gleichem Fahrgestell und Aufbau sowie identischer fest eingebauter feuerwehrtechnischer Ausstattung einigen müssten. Auch der Abnahmezeitpunkt müsse für alle passen, erklärte der Rathauschef.

"Dadurch wird es für uns billiger", freute sich Kurt Köppl. Der CSU-Gemeinderat spekulierte, dass womöglich auch später bei der Ersatzteilbeschaffung durch Sammeleinkäufe Kosten eingespart werden könnten. Auf jeden Fall kann die Gemeinde mit einem Zuschuss bei der Anschaffung in Höhe von 247 500 Euro rechnen; würde das neue Drehleiterfahrzeug alleine beschafft, läge der Zuschuss nur bei 225 000 Euro.

Wie hoch die Einsparung bei der Sammelbestellung gegenüber einer Einzelanschaffung genau ist, wird das Ergebnis der Ausschreibung zeigen. Für den Kommandanten der Gröbenzeller Feuerwehr, Christian Weirauch, spielen aber auch andere Aspekte eine Rolle. "Es ist praktisch, wenn wir die baugleichen Fahrzeuge haben." So gelinge beispielsweise ein Personaltausch viel leichter, wenn beide Feuerwehren mit dem gleichen Fahrzeug arbeiteten. Auch für Schulungen ist es aus Sicht des Kommandanten von Vorteil, wenn mehrere Feuerwehren mit dem gleichen Fahrzeug arbeiten.

© SZ vom 31.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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