Eckpunkte mit dem Partner, der Stadt München, sind abgestimmt:"Fairer Deal"

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Verhandlungen für ein viertes Gymnasium im Landkreis Dachau kommen voran

Von Robert Stocker, Dachau/Karlsfeld

Die Planungen für den Bau eines vierten Landkreisgymnasiums in Karlsfeld kommen voran. Grundlage für den Schulbau ist ein Kooperationsvertrag zwischen dem Landkreis Dachau und der Landeshauptstadt München. Beide Partner haben sich auf wichtige Eckpunkte des Vertrages geeinigt; die Verwaltungen stimmen die Details derzeit ab. Demnach erhält das neue Gymnasium fünf Züge und eine neunjährige Ausbildungsform. Vorgesehen sind zunächst ein gebundener Ganztagszug und drei offene Ganztagsgruppen. Pädagogische Grundlage ist das Münchner Lernhauskonzept. Außerdem soll eine Vierfachturnhalle errichtet werden. Der Schul- und Kreisausschuss stimmte dieser Planung am Freitag einstimmig zu.

"Es zeichnet sich ein fairer Deal mit München ab", sagte Albert Herbst, Sachgebietsleiter Kreiseinrichtungen am Landratsamt, zu den Verhandlungen mit der Landeshauptstadt. Das vierte Gymnasium wird als G 9 geplant, weil diese Ausbildungsform im Schuljahr 2018/19 wieder verpflichtend eingeführt wird. Die Planungen gehen von 35 Klassen aus. München steuert gut 32 Prozent der Kosten bei; die Zuwendung richtet sich nach dem Verhältnis der Zahl der Schüler, die aus dem Landkreis und der Landeshauptstadt kommen. Herbst sagte, die Zusammenarbeit sei keine Kooperation wie bei einem Zweckverband. München leiste vielmehr einen einmaligen Baukostenzuschuss. Die Gesamtkosten liegen wohl bei einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Davon muss der Landkreis knapp 68 Prozent stemmen. Die Vertragspartner klären derzeit mit der Regierung von Oberbayern die Förderung.

Das Kultusministerium empfiehlt vorrangig eine offene Ganztagsschule, weil die Nachfrage im Vergleich zum gebundenen Ganztagsangebot größer sei. Möglich sei auch eine Mischform, wie sie etwa im Gymnasium Grünwald und im Gymnasium München Nord angeboten wird. Das Ministerium empfiehlt daher, einen gebundenen Ganztagsgzug und zwei bis drei offene Ganztagsgruppen vorerst für die fünfte und sechste Jahrgangsstufe zu beantragen. "Letztlich entscheiden die Eltern darüber", betonte Herbst.

Um das Münchner Lernhauskonzept umzusetzen, sind geeignete Räume nötig. Das Konzept erfüllt die Anforderungen für einen rhythmisierten Ganztagesunterricht und die Inklusion. CSU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Offenbeck ist von dem Konzept überzeugt. "Karlsfeld hat jetzt 22 000 Einwohner. Für ein Gymnasium gibt es hier einen dringenden Bedarf." Verlierer des G 8 seien Schüler und Sachaufwandsträger, sagte Franz Eichinger (Freie Wähler). Deshalb sei der Staat in der Pflicht, den Landkreis beim Bau des Gymnasiums besonders stark zu unterstützen.

© SZ vom 01.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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