Digitales Gedenken:Gedenkfeiern zum 9. November 1938

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Im Teil-Lockdown weichen viele Gedenkfeiern zu den Novemberpogromen 1938 in den digitalen Raum aus. Die DGB-Jugend Bayern bietet am Sonntag, 8. November, zwischen 13 und 14 Uhr auf ihren Social-Media-Kanälen ein digitales Gedenken mit vielen verschiedenen Beiträgen an. Unter anderem wird die SZ-Redakteurin Annette Ramelsberger ihre Gedenkrede im Videoformat zur Verfügung stellen. Die Beiträge können am Sonntag auf folgender Seite verfolgt werden: Facebookseite https://www.facebook.com/dgbjugendbayern.

Der ökumenische Gottesdienst in der Pfarrkirche Heilig Kreuz in Dachau Ost findet am Sonntag, 8. November, um 16 Uhr dagegen statt. Der Gottesdienst wird von Kirchenrat Björn Mensing und Pastoralreferent Ludwig Schmidinger ausgerichtet. Eine Teilnahme ist auch ohne Voranmeldung möglich, die große Kirche bietet ausreichend Platz. Der Künstler Alfred Ullrich hat seine Teilnahme als Ehrengast zugesagt, dessen Mutter hat das KZ Ravensbrück überlebt. Otto Endress, einer seiner Onkel aus der Sinti-Familie seiner Mutter, wurde ins KZ Dachau verschleppt und später in Neuengamme ermordet. Die Griechisch-Orthodoxe Kirche ist durch Erzpriester Apostolos Malamoussis aus München vertreten. Regionalbischof Christian Kopp hält die Predigt. Auch die Gedenkfeier an der Baracke in Ludwigsfeld kann stattfinden, wie der Veranstalter Klaus Mai mitteilte. Die Veranstaltung am Ort des ehemaligen Außenlagers des KZ Dachau beginnt um elf und endet um 12.30 Uhr. Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern bietet eine Reihe von digitalen Veranstaltungen zum Gedenken an den 9. November 1938. Sie werden unter anderem auf www.gedenken9nov38.de veröffentlicht. Dieses Mal wird insbesondere an die 191 jüdischen Bürger und Bürgerinnen erinnert, die in bayerischen Heil- und Pflegeanstalten und Behinderteneinrichtungen untergebracht waren und am 20. September 1940 über die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar in die Tötungsanstalt Hartheim in Österreich deportiert und ermordet wurden.

Um den Opfern eine Stimme und ein Gesicht zu geben, werden am 9. November um 15 Uhr ihre Namen und Lebensgeschichten gelesen und Fotografien präsentiert. Der Gedenkakt beginnt um 19 Uhr.

© SZ vom 06.11.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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