Die Mass Bier kostet heuer 6,10 Euro:"Was gut läuft, muss man nicht ändern"

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Oberbürgermeister Florian Hartmann und die Wiesnwirte stellen das Dachauer Volksfest 2018 vor. Die Verantwortlichen bleiben beim bewährten Konzept, es wird aber neue Zelte und zusätzliche Toiletten geben. Am Vorabend spielt die Band Ois Easy

Von Julia Haas

Dachau - Beim Dachauer Volksfest bleibt auch 2018 fast alles so wie bisher. "Wenn was gut läuft, muss man ja nichts ändern", sagt zumindest Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) bei der diesjährigen Pressekonferenz im Gasthof Liegsalz in Pellheim, zu der sich am Mittwoch alle Festwirte und Volksfestverantwortlichen versammelt haben. Ein paar Neuerungen gibt es dann aber doch.

Der Wirt des großen Zeltes, Ewald Zechner, hat sein veganes Angebot um zwei Gerichte erweitert. In Zukunft können die Besucher zum Bier auch Couscous-Salat oder eine vegane Ravioli-Variation bestellen. Dass am traditionellen Volksfestvorabend dieses Jahr nicht die Blechblosn, sondern Ois Easy spielt, hat er schon im März bekannt gegeben. Zwar sei er deswegen schon vor Ostern beschimpft worden, der Wechsel scheint sich aber gelohnt zu haben. "Wir sind ausverkauft. Vielleicht liegen noch irgendwo 20 Karten rum." Die größte Neuerung ist für Zechner dieses Jahr aber wohl privater Natur. Er stellt seine Freundin Daniela Hellmann als neue Festwirtin an seiner Seite vor. Genügend Dirndl für die Volksfesttage habe sie schon parat.

Auch Martin Schweiger von Schweigers Schmankerlzelt präsentiert dieses Jahr einen neuen Partner an seiner Seite. Erstmals führt er das Zelt gemeinsam mit seinem langjährigen Mitarbeiter Christian Hefele, der langfristig seine Nachfolge antreten soll. Sie wollen ein komplett neues Zelt präsentieren. Ein bisschen höher soll es werden für bessere klimatische Bedingungen. Beim Essen bleibt dafür alles recht ähnlich, genauso wie bei der Musik. Schweiger setzt auch weiterhin auf seine Entdeckung, die Band El Prosit.

Die Bierzelte und der Glückshafen werden gerade aufgebaut, das große Festzelt steht schon, und ein weiß-blauer Himmel spannt sich über die Gäste, die wieder zu Tausenden aus dem Landkreis, aus München und ganz Bayern zum beliebten Dachauer Volksfest kommen werden. Es beginnt am 11. und dauert bis 20. August. (Foto: Toni Heigl)

Ein neues Zelt bekommt auch der Franziskaner-Garten. "Das schaut genauso aus wie das alte", erklärt Geschäftsführer Rudi Stauss. Auch das Ziegler Fest- und Partyzelt setzt in seinem neunten Jahr auf Bewährtes. "Zutritt haben weiterhin nur Besucher von 16 Jahren an", sagt Wirtin Andrea Schneider. Sie habe schon besorgte Anrufe erhalten. Eigentlich habe sie nie vorgehabt, mit dem Zelt besonders junges Publikum anzusprechen, aber jetzt sei es so gekommen, und das sei auch gut so.

Wirt Christian Naumanns vom Naumanns-Zelt bietet eine kulinarische Neuheit an. Bei ihm gibt es jetzt ganz offiziell Obazdn. Der Name Obazda ist markenrechtlich geschützt. Das Gericht muss eine bestimmte Menge Camembert und Brie enthalten, um diesen Namen auch auf der Speisekarte tragen zu dürfen. Weil das mit kostenintensiven Kontrollen verbunden ist, haben die meisten Gastwirte die Spezialität einfach umbenannt. "Ich hab jetzt aber eine Lizenz", sagt Naumann.

Zum Essen können sich die Volksfestbesucher dieses Jahr eine Mass Bier für 6,10 Euro kaufen. Nach dem Genuss sollten sich keine allzu langen Schlangen mehr vor den Toiletten bilden. "Wir haben vier neue Damensitze", sagt Volksfestorganisator Klaus Mader. Sie sind in einem Toilettenwagen des THW zu finden. "Wir rechnen damit, dass sich die Wartezeit um fünf Minuten verkürzt", sagt Mader mit einem Augenzwinkern.

Wer nach dem Toilettenbesuch noch ein bisschen Spaß und einen Adrenalinschub haben will, kann sich neben den Klassikern wie Wellenflieger, Musikexpress und Autoscooter an den Fahrgeschäften Intoxx und Parkour versuchen. Welches der beiden das wildere ist, kann Oberbürgermeister Hartmann bisher nicht einschätzen. Er empfiehlt eher eine Fahrt mit dem Riesenrad, bei der man einen Blick in sein Büro erhaschen könnte. "Ich habe mir extra Vorhänge gekauft", sagt er. Neu ist in diesem Jahr eine Geisterbahn. "Es musste mal was Neues her, damit die Leute auch mal wieder überrascht sind", sagt Organisator Klaus Mader.

Ansonsten bleibt das Dachauer Volksfest bei seinem bewährten Konzept. Beim Umzug am Samstag werden Chips, Fahrkarten und Bonbons verschenkt, um 12 Uhr folgt der Anstich. Seniorennachmittag ist am ersten Montag ab 14 Uhr, am Dienstag ist Kindertag, am Donnerstag Feuerwerk und am letzten Montag dann der alljährliche Familientag.

© SZ vom 27.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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