Ein seit fast zwanzig Jahren schwer heroinabhängiger Schlosser, der in Apotheken und Arztpraxen in Dachau und im Landkreis Fürstenfeldbruck eingebrochen ist, um an Medikamente zu gelangen, ist vor dem Landgericht München II zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Da bei dem 37-Jährigen nach Überzeugung der Richter ein Hang vorliegt, Drogen zu nehmen, ordneten sie die Unterbringung des Angeklagten in einer Entziehungsanstalt an. Mit seinem Urteil blieb das Gericht nur knapp unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Sie forderte vier Jahre und sechs Monate Haft. Nach Einschätzung eines psychiatrischen Sachverständigen war der Schlosser zum Zeitpunkt der Einbruchsserie, die von Juni bis Oktober 2013 andauerte, suchtkrank. Aus diesem Grund gingen die Richter davon aus, dass der Angeklagte bei den Taten in seiner Steuerungsfähigkeit erheblich vermindert war. Neben Medikamenten erbeutete der 37-Jährige bei den Einbrüchen auch mehrere Tausend Euro Bargeld.
Außerdem wurde der Schlosser wegen des Diebstahls eines Pkw vom Typ Chrysler Crossfire aus einer Tiefgarage in Gröbenzell belangt. Der Wagen hatte einen Zeitwert von rund 14 000 Euro. Als die Polizei den Pkw fand, war er zum Ärger seines Eigentümers in einem desolaten Zustand. Der Schlosser war über eine offenstehende Türe in die Tiefgarage gelangt. Dort hatte er sich in den frühen Morgenstunden des 14. Juni 2013 in einen unverschlossenen Mercedes Benz gesetzt, weil ihm kalt war. Als er auf der Mittelkonsole einen Funkschlüssel entdeckte, drückte er auf eine der Tasten, woraufhin sich der neben dem Mercedes geparkte Chrysler Crossfire öffnete. Daraufhin fuhr er mit dem Wagen davon. Der Schlosser hat mehrere Entzugstherapien hinter sich. Die erneute Chance, die er jetzt bekomme, so die Vorsitzende Richterin, sei nun die definitiv letzte.