Der Empfehlung von Landrat Stefan Löwl (CSU) kann man sich nur anschließen: hingehen. Denn das Wirtshaus zum Erdweg ist wunderbar restauriert worden. Wer es also noch vor der offiziellen Eröffnung bestaunen will, hat dazu bei einem Termin mit dem Landrat am Donnerstag, 24. April, 19 Uhr, Gelegenheit. Und der würde sich auch einem der wichtigsten politischen Themen widmen, die der Landkreis von Gesetzes wegen bewältigen muss: dem Öffentlichen Nahverkehr, einschließlich eines sinnvollen Zusammenspiels mit dem Autoverkehr.
Landrat Löwl will dafür den Rat, die Wünsche, die Konzepte und Überlegungen der Bürger einholen. Die sollen als eine Art Korrektiv wirken, das den zahlreichen Daten, Statistiken und Verkehrsanalysen sozusagen Leben einhaucht. Also: Wie sehen die Bürger die Zukunft? Mehr Nahverkehr, weniger Autos? Oder eine nahtlose Verbindung von beiden? Sollten exklusive Omnibuslinien geschaffen werden, damit die Menschen schnell zu den S-Bahn-Stationen kommen? Dann aber müssten Autofahrer einsehen, dass sie unter Umständen langsamer vorankommen. Wie schaffen die Bürger diesen Kompromiss? Für Löwl ist die gesamte Verkehrspolitik ein ständiger Kampf um den Ausgleich zwischen "kommunizierenden Röhren". Auf der anderen Seite hat er eben erst erfahren, wie Bürgerwünsche und Politik harmonieren. Die Buslinie 172 von Dachau nach Karlsfeld an die S- und U-Bahn Feldmoching gilt als großer Erfolg mit einer Steigerung der Fahrgastzahlen um 50 Prozent auf fast 2000 täglich.
Am Donnerstag soll es darum gehen, Sachverstand, Fakten und Erfahrungen miteinander zu verknüpfen. Danach beginnt eine umfangreiche Datenerhebung. Nächstes Jahr will Landrat Löwl Lösungen präsentieren - gemeinsam mit den Bürgern. Auf die Frage, wie viele Teilnehmer er erwartet, sagt er: "80 Bürger wären schön. Dann wäre ich sehr zufrieden."