Contra Sanierung  von Sankt Jakob:Kein Geld für Zusatzaufgaben

(Foto: SZ)

Eine wachsende Stadt wie Dachau muss sich sehr genau überlegen, wofür sie ihr Geld ausgibt

Von Viktoria Großmann

Natürlich ist der Jakobskirchturm eine Ausnahme, er prägt das Stadtbild, auch Fremde erkennen ihn, mit Sankt Peter oder Mariä Himmelfahrt ist er nicht zu vergleichen. Deswegen macht die Stadt ja auch eine Ausnahme: Statt den Antrag des Pfarrverbands Sankt Jakob abzulehnen, wie zuvor solche um Zuschüsse für Glockenreparaturen und Turmuhrrestaurierungen von anderen Kirchen, gibt es in diesem Fall 5000 Euro. Konsequenter wären 10 000 Euro gewesen, wie für die Ausnahme, die für die neue Orgel in Mariä Himmelfahrt gemacht wurde.

Es ist aber in Ordnung, wenn das Ausnahmen bleiben. Geradezu vorbildlich und mit Unterstützung fast aller Stadträte hat sich Dachau seinen kommunalen Aufgaben Wohnungsbau, Kinderbetreuung, Nahverkehr verschrieben. Diese Investitionen nützen der Allgemeinheit. Privates muss privat bleiben, und das sind auch Bauarbeiten an Gebäuden, die der Kirche gehören. Eine Neiddebatte ist unangebracht. Doch eine wachsende Stadt, die Schulden vermeiden will, muss sich nicht nur überlegen, wofür sie ihr Geld ausgibt, sondern sich vor allem immer wieder fragen, was ihre Aufgaben sind. Die 5000 Euro können auch als eine Großspende angesehen werden, die hoffentlich weitere nach sich zieht. Wichtig ist, dass die Stadt soziale und gemeinnützige Einrichtungen, natürlich auch kirchliche unterstützt. Nicht nur aus Pflicht-, sondern auch aus Verantwortungsgefühl.

© SZ vom 12.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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