Bergkirchen / Eschenried:Bergkirchen schützt sich vor Hochwasser

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Auf der Bürgerversammlung in Eschenried informiert Gemeindechef Simon Landmann über konkrete Projekte

Von Petra Schafflik, Bergkirchen / Eschenried

Mitten im Sommer lädt Bürgermeister Simon Landmann (CSU) heuer zu den traditionellen Bürgerversammlungen ein. Eine Ausnahme, wie Landmann bei der ersten Veranstaltung im Gasthaus Kreuzhof in Eschenried erläuterte. Der Turnus der jährlichen Veranstaltungen soll umgestellt werden - von Herbst auf Frühjahr, um künftig aktuellere Informationen zu liefern.

Als Übergangslösung hat sich Landmann in diesem Jahr für den Sommer entschieden. Vielleicht nicht gerade der glücklichste Termin, weil Landwirte gerade ihre Ernte einbringen und andere Bürger ihre Freizeit offenbar lieber im Biergarten oder am Badesee verbringen als im warmen Wirtssaal, wo am Montagabend denn auch einige Stühle frei blieben. Doch wer gekommen war, verfolgte interessiert die Präsentation, bei der Landmann über wichtige Gemeindeprojekte, darunter auch den geplanten Hochwasserschutz, informierte.

Zwei Jahre ist es her, dass die träge dahinfließende Maisach nach Dauerregen plötzlich über die Ufer trat und in Günding ganze Straßenzüge überflutete. Damit Überschwemmungen wie die vom 2. Juni 2013 künftig verhindert werden können, hat die Gemeinde sich damals sofort für einen besseren Hochwasserschutz stark gemacht. Inzwischen, das erläuterte Landmann, hat das zuständige Wasserwirtschaftsamt nach vorläufigen Untersuchungen nun ein konkretes Schutzkonzept erarbeitet. Das sieht feste Schutzmauern im Bereich des Gündinger Sportplatzes vor, eine Verbreiterung des ableitenden Bullachgrabens und eine Erneuerung der beiden Brücken in der Sankt-Vitus-Straße über die Maisach und über den Bullachgraben. "Die Planung läuft", sagte Landmann. Sobald die Entwürfe fertig sind, wird ein Planfeststellungsverfahren beginnen, das einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Frühestens 2018 rechnet Landmann mit dem Beginn der Bauarbeiten. Da müsse man realistisch bleiben. Die Baukosten von kalkulierten vier Millionen Euro übernimmt zur Hälfte die Gemeinde. Auch da blieb Landmann Realist. "Das kann natürlich auch noch um einiges teurer werden." Doch die Finanzlage der Gemeinde ist solide, auch eine Kostensteigerung wäre verkraftbar.

Nach Landmanns Bilanz, die ausführlich auch auf wichtige Aspekte der Gemeindeentwicklung wie Finanzen, Straßen, Internet, Fernwärme, Vereinsförderung und Wohnungsbau einging, blieben bei den Bürgern kaum Fragen oder Kritikpunkte offen. Kleine Reklamationen wurden vorgetragen zu Beleuchtung und Beschilderung von Straßen. Seniorenbeirat Reinhold Heiß erkundigte sich, wann der geplante Radweg zum Eisolzrieder See endlich gebaut wird.

Gerade für Kinder sei das Radeln zum Badeweiher entlang der Gadastraße gefährlich, weil Autofahrer schon mal mit Tempo 120 dort durchrauschten. Weil die Straße zum See auch Zufahrt zum Gewerbegebiet ist, muss beim Bau des Radwegs nach neuen gesetzlichen Vorgaben auch die Fahrbahn verbreitert werden, erklärte der Bürgermeister. Sonst gebe es keine Zuschüsse. Für eine Straßenverbreiterung hätten nach erstem Entwurf aber alle 52 Alleebäume gefällt werden müssen. Daher wurde neu geplant, nun wird nur eine Straßenseite abgeholzt. "Die Bäume sind schließlich ortsprägend", sagte Landmann. Die Planänderungen haben Zeit gekostet. In dieser Badesaison müssen die Radler noch mit der Gefahr leben. "2016 bauen wir den Radweg aber definitiv", versprach Landmann.

© SZ vom 22.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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