Antisemitismusprävention:Modellprojekt für Demokratie

Sozialministerin unterstützt das Max-Mannheimer-Studienzentrum

Das Max Mannheimer Studienzentrum in Dachau will mit seiner historisch-politischen Bildungsarbeit Jugendliche für die Demokratie und gegen Antisemitismus stärken. Denn die Zunahme von antisemitischen Vorfällen zeige, dass ein "Lernen aus der Geschichte" heute wichtiger denn je ist. Ausgrenzungsideologien und antisemitische Verschwörungsmythen führten langfristig zu einer Schwächung der demokratischen Strukturen. Deshalb hat das Studienzentrum nun ein Modellprojekt entwickelt: "Verschwörungsmythen - Bildungsmaterialien zur Antisemitismusprävention". Dieses wird vom bayerischen Sozialministerium bis Ende 2021 mit bis zu rund 365 000 Euro finanziell unterstützt.

"Gerade in der aktuellen Situation, in der Antisemitismus und antisemitische Verschwörungsmythen immer sichtbarer zutage treten, ist ein solches Projekt unabdingbar", erklärte Bayerns Sozialministerin Carolina Trautner (CSU). "Es gilt, Jugendlichen am Beispiel der Geschichte zu verdeutlichen, wie gefährlich antisemitische Denkmuster und Einstellungen für unsere Demokratie sind. Wir müssen uns weiterhin gezielt gegen scheinbar einfache antisemitische Welterklärungen wenden und Handlungsoptionen gegen Antisemitismus vermitteln."

Mit den Bildungsmaterialien wird an Hand von historischen Beispielen ein Bezug zu aktuellen Formen des Antisemitismus hergestellt. Sie sollen für die Existenz und Funktionsweisen antisemitischer Verschwörungsfantasien - damals wie heute - sensibilisieren und unter anderem auf Studientagen und in internetbasierten Formaten für Jugendliche und junge Erwachsene zum Einsatz kommen.

Das bayerische Sozialministerium fördert im Rahmen der Radikalisierungsprävention seit 2015 eine Reihe von Präventionsprojekten gegen Rechts- und Linksextremismus, Salafismus und Antisemitismus.

© SZ vom 30.09.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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