Ringe haben seit Dienstagabend in München eine neue Funktionalität. Bislang sollten sie ja vor allem eines am Finger einer Dame: schön aussehen. Die Ringkollektion, die Piaget in Schumann's Tagesbar präsentierte, hat allerdings vor allem eine Wirkung: Sie bringen die Leute zum Kichern. Der Schweizer Schmuckhersteller hat Ringe entworfen, die aussehen wie Cocktails. Bei einem Ring ragt ein kleiner Strohhalm aus Brillanten heraus, andere sind Cocktailfrüchten nachgebildet. Wird Münchens Schickeria zum Erdbeer-Daiquiri demnächst Erbeer-Ring tragen?Fotos: Lisa Sonnabend
Oder umgekehrt: Darf Moderatorin Andrea Kempter, wenn sie den pinkfarbenen Turmalin besitzen und nicht nur zum Probetragen anhaben würde, künftig beim Ausgehen nur noch Sex on the Beach trinken? Und Champagner, Caipirinha oder Kir Royal wären mit diesem Ring tabu?
Die Einführung der Cocktailringe in die Gesellschaft hat München Charles Schumann zu verdanken - irgendwie zumindest. Die Ringe werden in keiner anderen Stadt Deutschlands präsentiert. Denn wer sollte besser geeignet sein, die passenden Cocktails zuzubereiten als Deutschlands bekanntester Barmann?
Zu diesem Ring aus einem blauen Topas, 121 Brillanten, Weißgold, einem gleben Saphir und einer weißen Chalzedonblüte empfiehlt Schumann einen Blue Hawaiian mit Rum und Curacao.
Billlig sind die Ringe selbstverständlich nicht gerade. Zwischen 7300 und 46.100 Euro kostet der Schmuck. Manager Christian Bartosch empfiehlt allen Interessierten: "Bleiben Sie hartnäckig." Denn die Ringe seien bislang noch nicht im freien Verkauf erhältlich. Wenn sich aber in München ein Käufer findet, würden sie den Schmuck nachproduzieren - zumindest wenn man lange genug insistiert.
Die Ringe sind noch dran - aber wo sind die Cocktails? Andrea Kempter und Moderatorinnenkollegin Alexandra Polzin verschmähen zwar die gereichten Speisen, doch beim Cocktailtrinken halten sie sich nicht zurück. Ein München ohne die Cocktails von Schumann's ist eben nur schwer vorstellbar. Für die fancy people der Stadt ist es wichtig, sich in dem Lokal hin und wieder sehen zu lassen. Ob man einen Cocktailring trägt oder nicht, ist da eher zweitrangig.Fotos: Lisa Sonnabend