Buchvorstellung:Als Konstantin klaute

Konstantin Wecker spricht über Diebstahl mit 18, Pater Anselm über seine Enterbung: Münchner Promis erzählen in einem Buch über "Die wilde Schule des Lebens". Bei der Präsentation fließen Tränen.

Anna Fischhaber

1 / 6
(Foto: N/A)

Welche Rolle spielte die Riemer Wechselgeldkasse für Konstantin Wecker? Und warum wurde Pater Anselm Bilgri enterbt, als er ins Kloster ging? Moderator Alexander-Klaus Stecher hat für sein Buch "Die wilde Schule des Lebens" mit Prominenten, viele davon aus München, über ihre Erfahrungen und Ängste gesprochen. Sarah Kern, Designerin, über ihre spirituellen Fähigkeiten:"Eines Tages empfand ich das absolute Bedürfnis, den Fernseher einzuschalten. Ich hatte plötzlich ein Wrack der Titanic im Kopf ... Und als ich den Apparat anstellte, sah ich genau die Bilder, die ich vorher im Kopf gehabt hatte, es lief eine Dokumentation zu diesem Thema. Ich hatte die gleichen elektromagnetischen Wellen empfangen wie der Fernseher ... Und wenn es in der linken Hand juckt, dann kommt bald Kohle rein, oder meine Aktien steigen. Juckt es rechts, flattert bald ein Brief vom Finanzamt ins Haus, oder ich kaufe mir mal wieder viel zu teure Schuhe."Foto: Getty

2 / 6
(Foto: N/A)

Pater Anselm Bilgri über seine Entscheidung, Ordensbruder zu werden:"Meine Eltern waren sehr enttäuscht. Sie waren Wirtsleute, betrieben in der Stadt die Kantine des Telegrafenamtes. Und vor allem meine Mutter hatte sich für mich eine gastronomische Karriere erhofft ... Als ich mich entschloss, endgültig ins Kloster zu gehen, hatten sie sich gerade ein kleines Häuschen gekauft - nach langen Jahren harter Arbeit. Und für meine Eltern war es natürlich das Wichtigste, dass ich das erbe. Sie wollten nicht, dass es irgendwann der Kirche zufällt, und haben mich enterbt ... Bei meiner Einkleidung im Kloster waren meine Eltern dabei, und meine Mutter hat die ganze Zeit geheult. Da ist eine Ordensschwester auf sie zugegangen und hat gesagt: Mein Gott, ich verstehe, dass Sie weinen vor lauter Glück ... Meine Mutter hat später gesagt, sie hätte der Schwester am liebsten rechts und links eine runtergehauen! ... Im Nachhinein, als ich dann in Andechs der Chef war, waren sie dann schon stolz auf mich. Meine Mutter hat immer gesagt: 'Gell, unser kleines Geschäft war dir zu klein. Jetzt hast du die bekannteste Gaststätte in Bayern!'"Foto: Rumpf

3 / 6
(Foto: N/A)

Uschi Glas, Schauspielerin, über Probleme mit ihrem Aussehen:"Ich war schon immer sehr dunkelhäutig, besonders im Sommer, und dazu kamen meine schwarzen Locken. Deshalb wurde ich immer ausgelacht und als Negerlein bezeichnet. Das war nicht besonders schön, und ich habe mich auch immer gefragt, warum die anderen Kinder so etwas tun."Foto: Schellnegger

4 / 6
(Foto: N/A)

Konstantin Wecker, Liedermacher, über seinen ersten Gefängnisaufenthalt:"Ich war 18 Jahre. Da hatte hatte ich was geklaut ... Ich hatte irgendwann von einem Dichter gelesen, der wie ein Penner in der Gosse gelebt hat. Der schmierte wunderschöne Gedichte auf irgendwelche alten Zettelchen und verteilte sie. Das hat mich fasziniert. Deshalb bin ich ausgerissen, habe aber irgendwann gemerkt, dass es so ganz ohne Geld eben auch nicht geht. Und da hat sich eine Gelegenheit geboten - die Wechselkasse der Rennbahn Riem -, es wurde uns schon sehr leichtgemacht. Und als ich dann ein paar Wochen später verhaftet wurde, merkte ich, dass es noch eine andere Wirklichkeit gibt, die nicht aus schönen, romantischen Traumbildern besteht. ... Ich war vier Monate in Untersuchungshaft. Deswegen bin ich ja so kompetent in Bezug auf das Stadelheimlied auf meiner CD."Foto: ddp

5 / 6
(Foto: N/A)

Magdalena Brzeska, Turnerin, über ihre Kindheit:"Eigentlich hatte ich gar nicht so viel Talent und sah auch nicht aus wie eine klassische Turnerin. Ich war ein kleines, pummeliges Kind mit X-Beinen und Füßen, die nach innen standen. Keiner hat damals geglaubt, dass aus mir irgendetwas werden kann."Foto: dpa

6 / 6
(Foto: N/A)

Karl-Heinz Böhm, Schauspieler, über seine Begegnung mit Marylin Monroe:"Ich habe sie angebetet - wie Millionen Männer damals. Wir trafen uns im Haus ihres Psychiaters, mit dem ich befreundet war. Sie setzte sich wortlos zu uns, trug eine große Sonnenbrille. Erst war ich stumm vor Bewunderung, dann fragte ich, warum sie die Brille nicht absetze. ... Mit schneidender Stimme sagte sie: 'Habe ich sie gefragt, ob Sie sich ausziehen?' Später tanzten wir. Miss Monroe mit Brille, traumhaft schön ..."Foto: AP(sueddeutsche.de)

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: