BR-Symphoniker:Das Kreative

Die BR-Symphoniker geben sich jugendlich

Wie sieht es aus? Wie ein von Whatsapp gestaltetes Wimmelbild.

Was steckt dahinter? Die Spielzeithefte der BR-Symphoniker gehören zu den Spektakulärsten, die man in München in die Finger kriegen kann. Das liegt auch daran, dass man mit dem ausgezeichneten Grafikdesignstudio "Bureau Mirko Borsche" zusammenarbeitet - ebenso wie die Oper. Für das letzte Heft wurde das ganze Orchester vermessen, Hobbys und Herzschläge der Musiker in aufwendigen Grafiken dargestellt. Über die Ausgabe 2015/2016 sagt Pressesprecher Peter Meisel: "Wir wollen mit diesem Heft nicht nur das Publikum erreichen, das wir sowieso schon haben." Schließlich bezahle jeder Rundfunkgebühren. Also schreiben für dieses Heft Schüler Artikel über Konzertreisen und ihre Vorurteile gegenüber klassischer Musik. Die Titelseite ist passend zum journalistischen Ansatz als Zeitungsseite gestaltet, Texte und Bilder vollständig durch Emojis ersetzt. Abgedruckte Auszüge aus der Facebook-Seite des Orchesters sollen deutlich machen, dass man für neue Medien offen ist und sich sein künftiges Publikum dort abholt, wo es sich nun mal herumtreibt - im Internet.

Wen spricht es an? Vermutlich geht es für den Geschmack einiger Abonnenten zu hektisch zu auf der Titelseite. Deshalb werden zunächst nur diejenigen beglückt zugreifen, die den Emoji-Salat auch verdauen können: junge Menschen und Smartphone-Nutzer.

© SZ vom 26.09.2015 / clu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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