Bodypacker:80 Tüten mit Kokain und Heroin im Körper

Schleierfahnder der Polizei haben einen Drogenkurier am Hauptbahnhof erwischt und ihm damit vielleicht das Leben gerettet. Der 27-Jährige hatte das Rauschgift in Fingerlingen aus Plastik geschluckt. Jedes einzelne Tütchen ist lebensgefährlich: Reißt es im Körper, kann der Träger innerhalb von Sekunden tot zusammenbrechen. Der 27-Jährige trug mehr als 80 dieser kleinen Tütchen mit insgesamt etwas unter einem Kilogramm Kokain und Heroin in sich.

Den Zivilfahndern fiel der in Italien lebende Schmuggler am Sonntagmittag auf, als er im Hauptbahnhof aus dem Zug stieg. Zunächst wollten sie nur seine Papiere kontrollieren, aber dabei wurde der Reisende verdächtig nervös, berichtet die Polizei. Als die Beamten ihn zur Dienststelle bringen wollten, warf er sein Gepäck weg und rannte los. Doch er kam nicht weit. Schon nach etwa 50 Metern war seine Flucht beendet, die Polizisten holten ihn ein und nahmen den 27-Jährigen fest. In seiner weggeworfenen Tasche fanden sie 13 volle Fingerlinge, denen er sich offenbar kurz zuvor in einer Zugtoilette entledigt hatte. In der Haftzelle kamen dann weitere Tütchen zum Vorschein, weshalb die Polizei den Bodypacker zur Sicherheit in ein Münchner Krankenhaus brachte. Dort kam er sofort in stationäre Behandlung. Schon ein einfacher Sturz hätte nach Auskunft der Polizei womöglich ausgereicht, um ein Tütchen platzen zu lassen und den Drogenkurier zu töten.

© SZ vom 14.03.2017 / tbs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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