Bilder einer Stadt:Typisch untypisch

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München hat viele Gesichter. In einer Serie zeigen SZ-Fotografen ihren besonderen Blick auf das Leben an der Isar. Letzte Folge: Wo München nicht wie München aussieht

Von Lukas Barth

Was ist typisch München? Derzeit fällt einem wohl auf diese Frage zuerst die Wiesn ein, dann vielleicht das Hofbräuhaus, der Englische Garten, die Maximilianstraße, das Olympiastadion, die Isar, Schwabing. Auch der Grant soll etwas Ur-Münchnerisches sein. Und natürlich die spielerisch zur Schau getragene Arroganz des FC Bayern, die vom Rest Fußball-Deutschlands gleichzeitig verwünscht und erwünscht wird. Vorsicht! Klischees sind nur allzu schnell gefunden. Das Stadtmuseum geht dem Thema "Typisch München" differenzierter nach, in einer eigenen Ausstellung mit mehr als 400 Exponaten, die Geschichte und Geschicke der Stadt illustrieren. Jeder, zumal jeder Münchner, hat ja ein ganz bestimmtes Bild von dieser Stadt, die als einer der bevorzugten Plätze auf der Welt gilt. Dieses Bild aber muss sich nicht unbedingt mit den gängigen Erwartungen und Vorurteilen decken. Das Gegenteil, nämlich das Nicht-Münchnerische an München, sollte dann doch leichter zu finden sein, dachte sich Lukas Barth und machte sich auf die Suche nach den entsprechenden Bildmotiven. "Es war viel schwieriger, als ich dachte", gestand er, denn auch er sei dabei Gefahr gelaufen, in Klischees zu verfallen. Es sei ihm schnell bewusst geworden, dass es auch bei dieser Aufgabenstellung um Einmaliges gehe, das man auch in einer Weltstadt nicht so unbedingt erwartet. Aber er fand sie dann doch, die Ecken, wie man sie auf keinen Fall in der bayerischen Landeshauptstadt vermutet. Vielleicht ist gerade das ja dann auch wieder typisch für München.

Hinter der Kamera: Immer nur am Schreibtisch sitzen, das sei, so sagt Lukas Barth, nichts gewesen für ihn. Und so absolvierte der Münchner nach seiner Ausbildung zum Mediengestalter ein Volontariat bei der Deutschen Presseagentur als Bildjournalist. Anschließend war er für eine andere Nachrichtenagentur tätig. Inzwischen arbeitet er als freier Fotograf "in München, Bayern und dem Rest der Welt". Seit 2012 ist Barth auch für die SZ tätig. Geschichten mit Bildern zu erzählen, Fotoreportagen, das liebt er besonders an seinem Beruf. Doch er fehlt auch bei keinem Heimspiel des FC Bayern, obwohl er selbst ja ein "Sechzger" ist.

© SZ vom 24.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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