Bilanz der Helfer:82 243 Mal im Einsatz

Lesezeit: 1 min

Die Feuerwehr hat ein besonders arbeitsreiches Jahr hinter sich, nicht nur wegen Sturmtief "Niklas", sondern auch wegen mancher kurioser Notrufe

Das Jahr 2016 wird für die Münchner Feuerwehren ein ganz besonderes werden: Zum einen feiern die freiwilligen Helfer ihren 150. Geburtstag, und zum anderen wird im Mai das Katastrophenschutzzentrum an der Heßstraße in Schwabing in Betrieb gehen. Die erste Feuerwache, in der Berufs- und Freiwillige Feuerwehr unter einem Dach vereint sind.

Wie eng die beiden Feuerwehren zusammenarbeiten, demonstrierten Oberbranddirektor Wolfgang Schäuble und Stadtbrandrat Rupert Saller auch am Dienstag bei der gemeinsamen Jahrespressekonferenz. Zwei Gründe zum Feiern reichen der Feuerwehr aber auch nicht aus.

Ende März sind es auch noch exakt 50 Jahre, dass die Berufsfeuerwehr zusammen mit einem fest eingeteilten Notarzt zu einer Unfallstelle ausrückt. Eduard Höcherl, leitender Notarzt und seit 30 Jahren mit von der Partie, erzählte von der Anfangsidee, nicht den Patienten möglichst rasch in eine Klinik zu bringen, sondern den Arzt hinaus auf die Straße zu schicken.

Heute ist das System so weit ausgebaut, dass die Feuerwehr mit dem Notarztwagen an Kliniken stationiert ist und das Rettungsteam samt Notarzt binnen 60 Sekunden im Auto sitzen und losfahren kann.

Die Einsatzzahlen bei der Münchner Feuerwehr sind im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen, was wohl dem Sturmtief Niklas geschuldet ist, das Ende März drei Tage lang durch die Landeshauptstadt fegte. 17 000 Notrufe gingen in der Leitstelle ein, die Feuerwehren erlebten "60 Ausnahmestunden", wie es in der Bilanz 2015 heißt.

Insgesamt rückte die Berufsfeuerwehr zu 82 243 Alarmen aus, gut 6000 mehr als im Vorjahr. Brände machen schon längst nicht mehr den größten Anteil aus bei der Arbeit der Feuerwehr: 4982 Brandalarme stehen 77 261 Ausrückern unter der Rubrik "Hilfeleistungen und Rettungsdienste" gegenüber.

Das können kuriose Einsätze sein, wie etwa der Mini-Skorpion, den eine Familie Anfang Juli zusammen mit einer Schale Heidelbeeren aus dem Supermarkt mit nach Hause brachte, oder Terrier-Dame Cinderella, die im Februar in der Richelstraße aus einem Schacht geborgen werden musste, oder ein Betrunkener, der während des Oktoberfestes vom Dach des Winzerer Fähndls gerettet wurde. Spektakulär waren auch der Fund einer Fliegerbombe im Oktober im Hof des Deutschen Museums sowie der Blitzeinschlag in das Hofgartentor am Odeonsplatz.

© SZ vom 23.03.2016 / wim - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: