Beziehungsstreit in Bogenhausen:65-Jähriger schießt auf Lebensgefährtin

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  • Ein 65 Jahre alter Mann schießt seiner Lebensgefährtin ins Gesicht. Anschließend stürzt er sich aus dem Fenster, überlebt aber leicht verletzt.
  • Auch die Frau hat überlebt und sollte noch am Freitag von Spezialisten operiert werden.
  • Die Beziehung des Paares lief offenbar schon seit Monaten schlecht.

Das Paar stand vor der Trennung

Ein Mann hat in München auf seine Lebensgefährtin geschossen und diese dabei schwer verletzt. Das Paar war in der Nacht auf Freitag in Streit geraten, eine Trennung habe bevorgestanden, teilte die Polizei mit.

Das Opfer hatte danach die Polizei noch selbst alarmieren können. Der 65 Jahre alte Zahnarzt, mit dem sie im selben Haus lebte, hatte ihr mit einer Waffe ins Gesicht geschossen. Als die Beamten mit Schutzwesten und Bewaffnung an dem Reihenhaus eintrafen, lag der 65-jährige Mann im Garten. Er hatte sich nach der Tat vom Balkon des Hauses im zweiten Stock gestürzt. Mit einem gebrochenen Arm und Prellungen wurde er zunächst in eine Klinik, am Freitag dann in die Haftanstalt gebracht. Am Samstag wird er dem Ermittlungsrichter vorgeführt.

Wie es für Frau und Kind weitergeht

Die Frau sollte noch am Freitag von Spezialisten operiert werden. Das Projektil der 6,35-mm-Kleinkaliberwaffe steckte im Kiefer-Halsbereich fest und sollte entfernt werden.

Das nicht verheiratete Paar lebte seit mehreren Jahren zusammen und hat ein gemeinsames Kind, das zum Tatzeitpunkt im Haus war. Es wird derzeit in Absprache mit der Mutter betreut. Offenbar hatte es schon seit zwei bis drei Monaten massive Probleme in der Partnerschaft gegeben, berichtete Erster Kriminalhauptkommissar Herbert Linder.

Was am Abend geschah

Das Paar schlief in getrennten Schlafzimmern, aber unter einem Dach. In der Nacht zum Freitag sollte es wohl ein letztes klärendes Gespräch geben. Doch für die Frau stand die Trennung offensichtlich fest. Was dann passierte, dazu konnte und wollte sich die Polizei am Freitag noch nicht abschließend äußern. Jedenfalls lag die Frau bereits in ihrem Schlafzimmer im Bett, als der Mann aus kürzester Distanz die Waffe auf sie abfeuerte. Ob es ein oder zwei Schüsse waren, ist laut Polizei noch offen.

Unklar ist auch, was es mit einem Einschussloch in der Windschutzscheibe am Porsche des Mannes auf sich hat. Wo der Mann die Browning-Pistole aufbewahrt hatte und ob er für sie einen Waffenschein besaß, blieb am Freitag ebenfalls offen. Die Münchner Kriminalpolizei wollte erst ein Gutachten des Landeskriminalamts abwarten. Die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile Haftbefehl wegen versuchten Mordes gegen den 65-Jährigen beantragt.

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