Besuch von Benedikt XVI.:Papst-Gottesdienst in Riem

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Voraussichtlich am Sonntagvormittag des 10. September wird der Papst auf dem Gelände der Neuen Messe einen Gottesdienst feiern.

Monika Maier-Albang

Der Kardinal gab diese ersten Details zum Besuchsprogramm am Sonntagabend bei der Enthüllung eines Papst-Reliefs in der Frauenkirche bekannt. Für das Gelände in Riem haben sich die Planer im Ordinariat entschieden, weil das Freigelände der Neuen Messe, auf dem auch die Fachmesse für Baumaschinen regelmäßig stattfindet, mehrere hunderttausend Menschen fasst.

Es ist nach Angaben des Ordinariats der zum Zeitpunkt des Papstbesuchs größte verfügbare Platz in München. "Möglichst viele Menschen sollen so die Möglichkeit erhalten, mit dem Papst Eucharistie zu feiern", so der Kardinal. Die Theresienwiese kommt wegen des Oktoberfests nicht in Frage, das am 16. September beginnt.

1980 hatten auf der Theresienwiese 600.000 Gläubige mit Johannes Paul II. bei seinem ersten Deutschland-Besuch einen Gottesdienst gefeiert. Wie viele Menschen Benedikt XVI. bei seinem "Heimspiel" anziehen wird, können die Organisatoren nur vermuten. Bei der Polizei stellt man sich vorsichtshalber auf bis zu eine Million Menschen ein. "Es gibt Erfahrungswerte", so Polizeisprecher Wolfgang Wenger.

Beim Kölner Weltjugendtag hatten sich eine Million Gäste zusammengefunden. Und auch zu den Audienzen auf dem Petersplatz zieht es seit der Neuwahl viele Deutsche. In München wäre auch das Olympiastadion in Frage gekommen. Aber in das Stadion würden maximal 100.000 Besucher passen.

Gottesdienste auch in Regensburg und Altötting

Nach den bisherigem Stand der Planungen besucht der Papst vom 10. bis 15. September Bayern. Unklar ist, ob er bereits am 9. September nach München kommen wird. Der päpstliche Reisemarschall Alberto Gasbarri kommt Mitte März nach München und will die Details ausloten - dabei geht es auch um die Frage, wo Benedikt XVI. übernachten wird.

Auch in Regensburg und auf dem Kapellplatz in Altötting wird der Papst Gottesdienste feiern. In Regensburg hatte das Ordinariat bereits im Herbst einen Acker nahe der Autobahn nach Passau planieren und begrünen lassen. Hier rechnet man mit 200.000 Gästen. Der genaue Zeitpunkt steht dort noch nicht fest, es wird aber ein Werktag nach den Schulferien sein. Die Organisatoren gehen davon aus, dass die Landeshauptstadt die meisten Besucher aufzunehmen hat. Möglicherweise findet hier zusätzlich zu dem großen Papstgottesdienst auch noch eine Abendandacht für Jugendliche statt.

Das Messe-Gelände ist aus Sicht der Polizei geeignet. "Es ist gut öffentlich angeschlossen, die Besucher kommen problemlos zum Gottesdienst und auch wieder weg", sagt Wenger. Auch könnten sich die Besucher in der großen Menge gut bewegen. Die Polizei habe den kirchlichen Organisatoren die Entscheidung überlassen, man wäre auch mit dem Olympiagelände zurecht gekommen.

Wetter kündigte an, dass der Papst am Nachmittag des 10. September auch in seine ehemalige Bischofskirche kommen werde. Dort enthüllte der Kardinal gestern ein lebensgroßes Brustrelief, das Benedikt VXI. darstellt. Das Relief, das von dem Münchner Bildhauer Josef Alexander Henselmann stammt, ist nahe dem Hauptportal des Doms an einem Pfeiler angebracht. Seit der Wahl von Joseph Ratzinger, der die Erzdiözese von 1977 bis 1982 geleitet hatte, hatten sich viele Besucher des Doms über dessen Münchner Vorgeschichte erkundigt. Das Ordinariat hatte deshalb eine Stele mit seinem Lebenslauf aufgestellt.

© SZ vom 13.2.2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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