Befristeter Umzug:Schickes Ausweichquartier

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Händler aus Ruffinihaus dürfen im Stadtmuseum verkaufen

Von Dominik Hutter

Zwölf Monate noch, dann verschwindet das prächtige Ruffinihaus am Rindermarkt hinter Baugerüsten und Planen. Die 21 Geschäfte müssen schließen - allerdings nicht ersatzlos. Der Kommunalausschuss des Stadtrats hat am Donnerstag in nicht-öffentlicher Sitzung die Pläne von Kommunalreferent Axel Markwardt gebilligt, sieben Besitzern von Traditionsläden eine Ausweichadresse im Gebäude des Stadtmuseums anzubieten. Die Geschäfte sollen während der Bauzeit in die Arkaden am Rosental umziehen, die derzeit als Ausstellungsfläche genutzt werden.

Die 33 Millionen Euro teuren Sanierungsarbeiten in dem denkmalgeschützten Komplex, der einen ganzen Häuserblock in der Altstadt einnimmt, beginnen im Februar 2018 und dauern etwa zwei Jahre. Damit die Geschäfte nicht gar so lange weichen müssen, hat das Kommunalreferat zumindest für das Erdgeschoss den Zeitplan gestrafft - dort soll nur 15 Monate gewerkelt werden.

Im Ruffinihaus, dessen obere Etagen mit Büros der Stadtverwaltung belegt sind, müssen Ladenbesitzer wie auch im Neuen Rathaus oder in anderen städtischen Gebäuden der Innenstadt vergleichsweise geringe Mieten zahlen. Die Stadt will damit erreichen, dass die Altstadt nicht zur reinen Flaniermeile für internationale Ketten wird, sondern auch noch über kleine inhabergeführte Läden mit teilweise ungewöhnlichem Sortiment verfügt. Dieses Konzept soll im Ruffinihaus auch nach der Sanierung fortgesetzt werden. Der Stadtrat hat beschlossen, dort künftig in etwa die halbe Marktmiete zu verlangen - plus eine Umsatzbeteiligung, die sich an der Lage orientiert. Das Ruffinihaus verfügt über Geschäfte mit Schauseite zum Rindermarkt, zur Sendlinger Straße und zum Rosental.

Allerdings hat das Kommunalreferat nicht für alle 21 Läden Ersatzadressen auftreiben können. Bevorzugt wurden deshalb alteingesessene Familienbetriebe, deren einziges wirtschaftliches Standbein der Laden im Ruffinihaus ist. Allerdings bemühe sich die Stadt "weiter nach Kräften, auch allen anderen Ladenmietern des Ruffinihauses Übergangslösungen anzubieten", versichert Markwardt. Einige Geschäftsleute hätten sich aber auch entschieden aufzuhören.

© SZ vom 27.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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