Bahnhofsvorplatz:Schwammerl-Suche... Videos der Problemzone

Foto: Florian Peljak (Foto: Florian Peljak)

Von Martin Bernstein

Wenn es in der Stadt eine echte Problemzone gibt, dann ist das aus polizeilicher Sicht das Umfeld des Hauptbahnhofs: Kleindealer entlang der Arnulfstraße, eine Drogen- und Trinker-Szene am "Schwammerl" genannten Vordach, illegale Prostitution in den umliegenden Straßen. Freilich warnt die Polizei immer wieder davor, steigende Fallzahlen als Beweis für eine ausufernde Kriminalität zu nehmen - und für angebliche Untätigkeit der Ordnungshüter. Das Gegenteil ist der Fall. Viele dieser Delikte sind sogenannte Kontrolldelikte. Straftaten also, die nur dann registriert werden, wenn die Polizei sie vereitelt oder aufgeklärt hat. Im Mai 2004 begann die Polizei, das Umfeld des Hauptbahnhofs mit drei Kameras zu überwachen, nachdem im Vorjahr von dort 1351 Straftaten gemeldet worden waren. Zwei Jahre später war die Zahl der Delikte um fast ein Drittel gesunken. Die Bestmarke war 2007 erreicht. Damals registrierte die Polizei noch 848 Delikte auf dem Bahnhofsplatz. Seither jedoch steigen die Zahlen wieder, zuletzt auf rund 1500. Viele Ladendiebstähle sind darunter (die Polizei darf nur den öffentlichen Raum mit Kameras überwachen, nicht aber Geschäfte), Drogenstraftaten und im Suff begangene Rohheitsdelikte. Betrunkene aber lassen sich von Überwachungskameras nicht abschrecken.

© SZ vom 29.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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