Auszeichnung:Liebevoll frech

Oberbürgermeister Dieter Reiter (re.) zeichnet Karikaturist Dieter Hanitzsch aus. (Foto: Stephan Rumpf)

"München leuchtet" für den Karikaturisten Dieter Hanitzsch

Politische Charakterköpfe, das kann man so sagen, zeichnet kaum ein deutscher Karikaturist so treffend, liebevoll und zugleich frech wie Dieter Hanitzsch. Und hat damit nicht nur Bundes- und Landespolitikern - Strauß, Stoiber! - zu noch größerer Geltung verholfen, sondern beispielsweise auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und dessen Vor- und Vorvorgängern. Aufmerksamkeit ist auch Hanitzsch gewohnt, als Karikatur-Großmeister der Süddeutschen Zeitung, aber auch als einer der Moderatoren des "Sonntags-Stammtischs" im BR-Fernsehen. Nun hat sich der 83-Jährige im Münchner Rathaus für all seine Verdienste um die "Kulturstadt München" eine Ehrung gefallen lassen müssen, die zeigt, dass er immer schon den Geschmack getroffen hat: Die Stadt hat ihm die Auszeichnung "München leuchtet" verliehen, und das gleich in der Maximalstufe Gold. In seiner Laudatio rühmte Reiter nicht nur Hanitzschs "umwerfende Porträtkarikaturen von Politikern", die "frech, spitz und treffsicher, dabei aber nie verletzend" seien, sondern auch dessen Werdegang vom Böhmen-Flüchtling und Neu-Niederbayern bis zum gefeierten Zeichner in München. Hanitzsch absolvierte eine Brauer-Lehre und in Weihenstephan das Studium als Brau-Ingenieur, verdiente sich 500 Mark als Werbeleiter einer Münchner Brauerei für den berühmten Slogan "gut...besser...", war Wirtschaftsredakteur beim BR-Fernsehen - und wagte 1985 den Sprung in die Selbständigkeit als Karikaturist. Die "München leuchtet"-Ehrung, so Hanitzsch, sei die schönste, die er bekommen konnte, "denn ohne München wäre ich nicht geworden, was ich bin".

© SZ vom 05.05.2017 / soy - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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