Ausstand:Airlines streichen 700 Flüge

Am Mittwoch ruft Verdi die Beschäftigen am Flughafen zum Warnstreik auf

Flugreisende müssen sich am Mittwoch auf massive Probleme gefasst machen. Wegen des Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi hat die Lufthansa in München alle Interkontinentalflüge gestrichen und den restlichen Flugplan massiv ausgedünnt. Damit fallen allein bei der größten deutschen Airline mehr als 540 Flüge im Erdinger Moos aus, 54 000 Fluggäste seien betroffen. Zusammen mit den anderen Airlines seien 700 Flüge gestrichen worden, teilte die Flughafen-Gesellschaft am Dienstagabend mit. Damit fallen fast zwei Drittel aller Starts und Landungen aus.

Noch kann niemand abschätzen, wie stark sich die Mitarbeiter in den einzelnen Airport-Bereichen am Streik beteiligen werden. Gelänge es Verdi zum Beispiel, die Flughafenfeuerwehr lahmzulegen, dürfte kein einziger Flieger mehr starten und landen - denn bei einem Unglück wären nicht genügend Helfer da, um in der gesetzlich vorgegebenen Frist eingreifen zu können. Flughafen-Chef Michael Kerkloh erwartet aber, dass die Feuerwehr allenfalls "eine symbolische Aktion" durchführt.

Doch auch sonst droht den Passagieren Unbill: Beteiligt sich zum Beispiel ein Großteil der Mitarbeiter an den Sicherheitskontrollen am Streik, kommen die Passagiere mit deutlicher Verzögerung zu den Gates. Aufgerufen ist zudem das Bodenpersonal: Fällt dessen Streikbeteiligung hoch aus, können die Jets weder be- noch entladen werden; zudem fehlt das Personal, um die Fluggastbrücken anzudocken. "Wir wissen nicht, wie's kommt", heißt es bei der Lufthansa. "Das macht es für uns auch so schwierig." Ähnlich geht es den anderen knapp 100 Fluglinien im Erdinger Moos. Reisende können sich über die Situation im Internet ( www.munich-airport.de) oder im Videotext des Bayerischen Rundfunks informieren.

© SZ vom 27.04.2016 / mvö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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