Ausdruckstark:Viel Bodenhaftung

Beim japanischen Kabuki werden Geschichten getanzt

Als Tokio noch Edo hieß, lebte dort Kamuro, ein junges Mädchen, das im Haushalt einer hochrangigen Kurtisane diente. Na ja, und was Kamuro den lieben, langen Tag so beobachtet in dieser luxuriösen, geheimnisvollen Welt, lässt sie doch ziemlich staunen. Bei "Kabuki", einer 400 Jahre alten Kunstform aus Japan, werden Geschichten getanzt. Und wenn Eiko Hayashi am Wochenende 13. und 14. Januar 2018 dazu einen Workshop an der Münchner Volkshochschule (MVHS) abhält, wird sie mit ihren Teilnehmern das Kabuki-Stück "Hane no Kamuro" einüben, das erstmals 1785 auf die Bühne gebracht wurde. Die Kabuki-Tänzerin lebt in Wien und tanzt, seit sie sechs Jahre alt ist. Für ihre Workshops reist Hayashi nach Berlin oder auch nach München. Steht die gebürtige Japanerin selbst auf der Bühne, bringt sie den traditionellen Tanz ihres Heimatlandes schon mal mit europäischer Musik zusammen. Anders als beim Ballett, wo gerne Sprünge in die Luft vollführt würden, zeichne sich der japanische Tanz eher durch viel Bodenhaftung aus, erklärt sie. Dadurch sei der Oberkörper leicht und frei, könne ganz flexibel Gesten oder Kopfbewegungen ausführen. "Das ist wie bei einer Blume, die durch die Wurzeln Energie bekommt und dann oben eine Blüte wachsen lassen kann."

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