Augsburger Goldschmiedekunst:Neues Tafelsilber

Auf Löwenfüßen ruht der silberne Gläserkühler, Augsburg, um 1707/11. (Foto: BNM)

Nationalmuseum erwirbt höfischen silbernen Gläserkühler

Um ein herausragendes Objekt Augsburger Goldschmiedekunst konnte das Bayerische Nationalmuseum die hauseigene Sammlung höfischen Tafelsilbers ergänzen. Mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung und mit Mitteln aus dem Vermächtnis von Harry Beyer erwarb das Museum einen silbernen Gläserkühler aus dem frühen 18. Jahrhundert. Das Objekt befand sich einst in englischem Privatbesitz, kam später in den englischen und von dort in den süddeutschen Kunsthandel, wo es nun erworben werden konnte.

In das mit Eis gefüllte, reich verzierte Gefäß ließen sich die Gläser kopfüber so einlegen, dass selbst ungekühlter Wein angenehm temperiert serviert werden konnte. Damals standen die Gläser beim "service à la française" nicht auf dem Tisch, sondern wurden den Gästen von den nahe der Tafel aufgebauten Silberbuffets gereicht. Wie es in jener Zeit bei Tisch zuging, zeigt die vor wenigen Monaten eröffneten Dauerausstellung "Barocker Luxus". Dort zu sehen ist das Silberservice des Hildesheimer Fürstbischofs Friedrich Wilhelm von Westphalen auf einer aufwendig komponierten Festtafeln. Der neu erworbene, vier Kilogramm schwere Gläserkühler wird nun auf dem rekonstruierten dazugehörigen Schaubuffet zu stehen kommen.

© SZ vom 06.11.2018 / lyn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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