Auflockerung des Rauchverbots:Die Rückkehr der Raucher

Es darf wieder geraucht werden. Wie Münchner Wirte auf die Lockerung des Rauchverbots in Bayern reagieren und was sie davon halten.

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Es darf wieder geraucht werden. Wie Münchner Wirte auf die Lockerung des Rauchverbots in Bayern reagieren und was sie davon halten.Café AtlasWirt Jürgen Koch, Mitgründer des "Vereins zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur" findet:"Die Lockerung des Rauchverbots ist ein Riesenerfolg für uns. Das erste Mal, dass ein Berufsverband und seine Kundschaft erreicht hat, dass ein Gesetz überarbeitet wird. Mit der neuen Regelung kann man als Wirt klar kommen. Sie lässt uns die Möglichkeit, im Sinne unserer Gäste zu handeln.Seit dem Rauchverbot hat sich im Café Atlas einiges verändert. Das Lokal hat sich mehr zum Speiselokal entwickelt, dafür haben wir das klassische Bar-Segment verloren. Drinnen ist bei uns die Nichtraucherzone, draußen auf der überdachten und beheizten Terrasse ist das Qualmen erlaubt. Das wird auch weiterhin so bleiben.Freilich wird es durch die Neuregelung auch klassische Verlierer geben: Gaststätten, die nur einen Raum haben, der weit größer ist als 75 Quadratmeter. Diese Wirte haben keinen separaten Raucherbereich und müssen das Rauchen ihren Gästen weiterhin verbieten. Aber wer weiß, vielleicht entschließen sich einige, zu investieren und einen Bereich im Lokal abzutrennen."wib Foto: Beate Wild

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HofbräuhausPressesprecher Stefan Hempl meint: "Wenn die von Söder angekündigte Lockerung so kommt wie angekündigt, wird es auch im Hofbräuhaus am Platzl ein abgeschlossenes und belüftetes Raucherzimmer geben. Allerdings: Die Schwemme, das Herzstück des Hofbräuhauses, bleibt in jedem Fall weiterhin rauchfrei."pfau Foto: dpa

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Fraunhofer Wirt Josef Bachmaier hat beschlossen:"Das Frauenhofer wird ein Nichtraucher-Wirtshaus bleiben. Wir sind recht zufrieden damit, dass nicht mehr geraucht wird. Das Geschäft läuft sogar besser als vorher. Ich habe auch den Eindruck, dass die Raucher nicht unglücklich damit sind - die gehen vor die Tür, das ist gar kein Problem. Dass es eine flexible Lösung gibt für einen Stehausschank, dessen Kundschaft zu 80 Prozent aus Rauchern besteht, das ist schon vernünftig. Aber mal ehrlich: So ganz weiß die Staatsregierung nicht, was sie will. Diese Lockerung wird wohl auch nicht das Ende der Diskussion sein, da wird es wieder von allen Seiten Beschwerden geben."pfau Foto: Catharina Hess

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Für Diskotheken gilt die gleiche Regelung wie in größeren Lokalen - Rauchen nur im Nebenraum. David B. Walker, Chef der Registratur, will sich mit der Entscheidung Zeit lassen:"Man kann ja nicht nur ein paar neue Wände einziehen. In einem Nebenraum muss dann die Lüftung stimmen. Wenn man das richtig macht, ist es nicht so einfach."Foto: Hess

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Café an der Uni (CADU) Eigentümer Michael Mühldorfer bedauert:"Ich finde es schade, dass das Rauchverbot wieder gelockert wird. Jetzt, wo sich die Gesellschaft jetzt so schön dran gewöhnt hat. Inzwischen gefällt es uns und unseren Gästen nämlich ganz gut, dass nicht mehr geraucht wird.Bei uns ist das Rauchen ganz verboten.Wir wollen auch gar nicht umstellen, aber aus Gründen der Konkurrenzfähigkeit denken wir darüber nach, ob wir es vielleicht machen müssen.Wobei das bei im CADU eventuell gar nicht möglich wäre: Wir sind etwas größer als 70 Quadratmeter und der abgeschlossene Raum, den wir haben, liegt auf dem Weg zur Toilette - da müssten Minderjährige durchgehen. Umbauen will ich nicht, denn wer weiß, wie lange diese Regelung jetzt gilt. Ich will nicht investieren - und nach zwei Jahren kommt dann ein neues EU-Gesetz. Diese Lockerung war das Schlechteste, was uns passieren konnte."pfau Foto: Andreas Heddergott

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Harry KleinDas Harry Klein ließ auf der Homepage über das Rauchverbot abstimmen: Die Nichtraucher setzten sich knapp durch. Deswegen darf im Harry Klein nur im Garten gequalmt werden. Steckte sich jemand im Inneren eine Zigarette an, wurde das allerdings nicht gleich mit Hausverbot geahndet. David Süß vom Harry Klein sagt:"Das ist doch keine Politik. Das Rauchverbot wurde eingeführt, weil man gesundheitliche Bedenken hatte. Diese Bedenken sind immer noch da, es gibt also keinen Grund, es rückgängig zu machen. Das liegt nur an ein paar Betonköpfen, die sich das nun in den Kopf gesetzt haben. Ich fande es erstaunlich, wie schnell sich die jungen Gäste an das Rauchverbot gewöhnt haben. Aber inzwischen muss man sich ja auslachen lassen!"sonn Foto: Julia Weiß

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NachtgalerieIn Diskos darf künftig nur in Nebenräumen geraucht werden, in denen nicht getanzt wird. Dirk Beyer von der Nachtgalerie meint dazu:"Wir haben heute morgen von der Neuregelung gehört. Jetzt warten wir erst einmal ab, was wirklich in dem Gesetz steht und welche Möglichkeiten es für uns gibt. Wir hatten bislang eine recht strenge Regelung: Jeder, der Mitglied bei uns im Raucherclub werden wollte, musste sich registrieren. Mal sehen, ob sie unser strenges Vereinsmodell nicht doch weiter akzeptieren.Falls nicht, werden wir darüber nachdenken, einen Nebenraum für Raucher einzurichten. Wenn künftig das Rauchverbot streng kontrolliert werden würde, sehe ich darin gar keine Nachteile für uns. Aber bislang hat jeder gemacht, was er wollte. Das war nicht fair."sonn Foto: Robert Haas(sueddeutsche.de/agfa)

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