Asylbewerber retten sich:Traglufthalle sackt nach Brand in sich zusammen

Ein vergleichsweise kleines Feuer hat eine Traglufthalle in Pliening im Landkreis Ebersberg zerstört, in der bislang knapp 200 Asylbewerber lebten. Der Brand entwickelte eine derartige Hitze, dass die Außenhülle beschädigt wurde und rasch in sich zusammensackte. Ob das Feuer, das in einem der Schlafabteile ausbrach, absichtlich gelegt wurde, ist noch unklar, die Kriminalpolizei ermittelt. Fünf Personen, drei Security-Mitarbeiter und zwei Flüchtlinge, wurden mit Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht, ansonsten hatte sich laut Polizei niemand verletzt. Die 60 Menschen, die zur Zeit des Brands in der Halle waren, konnten sich schnell ins Freie retten.

Ob die Unterkunft wieder repariert werden kann, ist derzeit genauso unklar wie die Höhe des Schadens. Der Großteil der Asylbewerber zog noch am selben Abend um in eine Traglufthalle in der Gemeinde Poing, die seit ihrem Aufbau im Sommer leer stand. Die übrigen, etwa 25 Eritreer, verbrachten die Nacht in Pliening - im Freien, ohne Essen, Trinken und warme Kleidung. Damit wollten die Asylbewerber laut einem Helfer auf die Spannungen unter den Bewohnern aufmerksam machen - und "auf ihr Gefühl, in einer großen Halle nicht mehr sicher zu sein".

© SZ vom 02.11.2016 / abl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: