Assistenzsysteme für Busse:Unverständliches Abwarten

München sollte mit gutem Beispiel vorangehen bei mehr Abbiege-Sicherheit, statt zu knausern

"Warten auf Assistenzsysteme", 5. Mai:

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) ist zu 100 Prozent Tochter der Stadtwerke München (SWM), "im Dienst der Münchner Bürgerinnen und Bürger", so das offizielle Leitbild. Umso befremdlicher erscheint, dass 90 Prozent der für sie im Einsatz befindlichen Busse immer noch nicht mit einer Abbiegeassistenz ausgerüstet sind. Durch fahrlässiges Fahrpersonal können so beim Rechtsabbiegen weiterhin mit Roller oder Radl geradeausfahrende Kinder, Frauen, Männer verletzt oder getötet werden. Eine Nachrüstung der Busflotte mit der Abbiegeassistenz wurde verworfen. Warum? Sollte es am fehlenden Geld liegen? Dies könnte man zum Beispiel bei den Bezügen der Geschäftsleitung einsparen, indem man diese so lange nicht "deutlich höher" als den Oberbürgermeister Dieter Reiter (immerhin circa 187 000 Euro im Jahr laut SZ vom 5. Mai) alimentiert, bis sie nicht mehr durch unterlassene Investitionen den Tod von Bürgern in Kauf nehmen. Ist die körperliche Unversehrtheit der "Münchner Bürgerinnen und Bürger" der MVG so wenig wert? Jörg Müller, München

© SZ vom 29.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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