Anzeige wegen Veruntreuung:Bekannte Anwaltskanzlei durchsucht

Die Staatsanwalt reagiert auf eine Anzeige wegen Veruntreuung von Mandantengeldern - und durchsucht die Kanzlei von Michael Witti.

Jan Bielicki

Der durch seine Schadenersatzklagen bekannte Münchner Rechtsanwalt Michael Witti hat laut einem Bericht der Zeitung Bild am Sonntag mit staatsanwaltlichen Ermittlungen zu tun.

Rechtswanwalt Michael Witti. (Foto: Foto: AP)

Danach haben sich Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft München I vor wenigen Tagen in den Büroräumen Wittis in Bogenhausen umgesehen. ,,Aufgrund einer Anzeige wegen Veruntreuung von Mandantengeldern wurde die Kanzlei durchsucht'', bestätigte Oberstaatsanwalt Anton Winkler dem Blatt, ,,es wurden Unterlagen sichergestellt, die zurzeit ausgewertet werden'', fügte er hinzu.

Hinter der Strafanzeige, die zur Durchsuchung der Kanzlei führte, steckten ,,Konkurrenten, die versuchen, Herrn Witti zu diskreditieren'', zitiert die Zeitung dagegen Wittis Anwalt Peter Pospisil.

,,Der Markt im Bereich Sammelklagen zur Durchsetzung von Schadens-ersatzansprüchen ist hart umkämpft'', sagte Pospisil laut Bild am Sonntag, ,,wir gehen davon aus, dass sich das Ganze in Luft auflöst.'' Witti, sein Verteidiger und die Staatsanwaltschaft waren am Sonntag für die SZ nicht zu erreichen.

Der Münchner Anwalt Witti wurde vor allem durch Sammelklagen bekannt, die er zusammen im Namen von Holocaust-Opfern und NS-Zwangsarbeitern gegen Schweizer Großbanken, europäische Versicherungskonzerne und deutsche Industriebetriebe einreichte. Später vertrat er Angehörige von einigen der 155 Opfer, die beim Seilbahnunglück von Kaprun ums Leben gekommen waren.

© SZ vom 4.6.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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