Antrag:Gegen Übergriffe im Nahverkehr

CSU-Stadträtinnen sehen vor allem Fremde als Gefahr

Die Sorge ist begründet und die Initiative begrüßenswert, der begrenzte Kreis der Adressaten aber wohl mehr politisch motiviert. Sechs Stadträtinnen der CSU fordern die Münchner Verkehrsbetriebe (MVG) auf, mehr gegen sexuelle Anzüglichkeiten, Übergriffe oder Gewalttaten in ihren Fahrzeugen zu tun. Dafür sollten ganzjährig Regeln für das richtige Verhalten gegenüber Frauen auf den Dialog-Displays und Informations-Monitoren laufen. "Weder das traditionelle - zum Teil weit ausgeschnittene - Dirndl noch die knappe Sommermode" stellten eine Einladung für näheren Kontakt dar, schreiben die CSU-Stadträtinnen in einem Antrag an die Stadt. In der Begründung machen sie klar, dass sie die Gefahr vor allem bei Männern sehen, die nicht aus München stammen. "Nicht jeder Fahrgast der Münchner öffentlichen Verkehrsmittel ist mit den zeitgemäß modernen Gepflogenheiten von Mädchen und Frauen und dem hier üblichen Verhaltenskodex vertraut", heißt es dort. Im Gegensatz dazu spricht die CSU in einem zweiten Antrag für mehr Sicherheit von Frauen alle an, die mit dem Oktoberfest zu tun haben. Diese sollten die mehrfach preisgekrönte Aktion "Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen" unterstützen. Um das zu erreichen, solle die MVG auf ihren Infoscreens in der U-Bahn vier Wochen vor und auch für die Dauer der Wiesn die Initiative intensiv bewerben.

© SZ vom 28.10.2017 / heff - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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